Hafenchef abgesetzt: Protestdemo in Triest

Rund 3.000 Personen haben am Samstag auf dem Hauptplatz von Triest (Piazza Unita d’Italia) demonstriert, um ihre Unterstützung mit dem abgesetzten Chef der Hafenbehörden, Zeno D’Agostino, auszudrücken. „Hände weg von unserem Hafenchef“, lautete der Slogan der Demonstranten, darunter mehrere Mitarbeiter des Hafens Triests. An der Demonstration beteiligte sich auch D’Agostino selber.

Der Manager hatte in den vergangenen Jahren auf entscheidende Weise zum Wachstum und zur Internationalisierung Triests, dem größten Hafen Italiens, beigetragen. Er musste vergangene Woche laut einem Beschluss der italienischen Antikorruptionsbehörde ANAC seinen Chefposten räumen, da er bei seiner Ernennung zum Hafenchef 2016 bereits die Gesellschaft Trieste Terminal Passeggeri leitete, an der die Hafengesellschaft von Triest eine 40-prozentige Beteiligung hielt.

Einspruch eingelegt

Obwohl D’Agostino für diesen Chefposten keinerlei Gehalt bezog und es sich seinen Angaben zufolge um ein rein formelles Amt handelte, wäre deswegen die Führung des Hafens für ihn nicht möglich gewesen, urteilte die ANAC, die D’Agostino absetzte. Gegen den Beschluss reichte der Manager Einspruch ein.

Die Belegschaft des Hafens trat vergangene Woche in den Streik. Die Mitarbeiter blockierten einen Eingang des Hafens und drohten so lange mit einem Dauerprotest, bis der aus Verona stammende Manager seinen Chefposten zurückerhält. Sie beklagten ein „politisches Manöver“ gegen D’Agostino. Dieser wurde inzwischen durch seinen Stellvertreter, dem amtierenden Generalsekretär der Hafenbehörde Triest, Mario Sommariva, ersetzt.

Ein Verwaltungsgericht wird am 24. Juni einen Beschluss fassen. D’Agostino äußerte die Hoffnung, dass der Beschluss von der ANAC-Behörde widerrufen werde.