Veranstaltungsbranche protestierte auf Heldenplatz

Bei ihrer Kundgebung gestern Abend auf dem Wiener Heldenplatz hat die Veranstaltungsbranche beweisen wollen, dass sie auch bei der Einhaltung der Coronavirus-Abstandsregeln über die nötige Professionalität verfügt. Dass die Anzahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen dieses Familientreffens der von der Krise arg getroffenen Branche mit 3.500 (laut Veranstalterangaben) recht überschaubar blieb, erleichterte das Vorhaben.

„Ohne uns ist es dunkel und still“, gab Musiker Norbert Schneider auf der Bühne die Parole aus. Die Zahlen, auf die sich die Initiative Ohne-uns.at beruft, sind eindrucksvoll und erschreckend zugleich: Laut einer Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) aus dem Jahr 2017 erwirtschaftet die Eventbranche, die sich in Österreich überwiegend aus Einpersonen-, Klein- und Mittelunternehmen zusammensetzt, eine jährliche Wertschöpfung von 8,9 Milliarden Euro und sichert 140.000 Arbeitsplätze.

Gleichzeitig zeigt eine aktuelle Branchenumfrage, dass über 90 Prozent der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Kurzarbeit geschickt oder gekündigt werden mussten, die geschätzten Umsatzverluste bis Jahresende addieren sich zu einem dreistelligen Millionenbetrag.

Nach 13 Wochen Stillstand sei es „fünf nach zwölf“ für die Branche, formulierte es Judy Emrich von „Ohne uns“ stellvertretend für die 1.500 in der Initiative vertretenen Unternehmen. „Wir brauchen spezielle Unterstützungspakete für unsere gesamte Branche.“