Bericht: Offenbar Flüchtlinge in Mittelmeer ausgesetzt

Die griechische Küstenwache setzt einem Medienbericht zufolge offenbar Bootsflüchtlinge im Mittelmeer auf aufblasbaren Rettungsinseln aus. Das ergaben gemeinsame Recherchen von „Report Mainz“, „Lighthouse Reports“ und dem „Spiegel“, wie die Medien gestern berichteten.
Auf einem Video vom 13. Mai sei zu sehen, wie die Küstenwache die Flüchtlinge in der Ägäis zurücklässt. Oft würden die Menschen anschließend nach stundenlanger Verzögerung von der türkischen Küstenwache gerettet.

Die Medien berichteten zudem von Angriffen durch maskierte Männer in der Ägäis, über die Flüchtlingsaktivisten und Migranten seit Jahren klagten. Dabei werde oft der Motor der Flüchtlingsboote beschädigt und so die Ankunft der Menschen auf den griechischen Inseln verhindert.

Unklar sei bisher gewesen, wer die maskierten Männer sind. Mithilfe forensischer Untersuchungen und Dutzender Bildvergleiche konnten „Spiegel“, „Report Mainz“ und „Lighthouse Reports“ nach eigenen Angaben nun erstmals die Männer in einem Fall der griechischen Küstenwache zuordnen. Die griechische Küstenwache bestreite die Vorwürfe, berichteten die Medien. Die Beamten würden keine Masken tragen und sich stets an geltendes Recht halten. Auf das Video vom 13. Mai ging die Küstenwache den Angaben zufolge in ihrer Stellungnahme nicht ein.