Zahl der Todesfälle in Indien steigt sprunghaft

In Indien ist die Zahl der Toten durch das Coronavirus sprunghaft um 2.000 auf fast 12.000 gestiegen. Allein Neu-Delhi verzeichnete heute einen Rekordanstieg von 400 Todesfällen.

Damit starben in der Hauptstadt bereits 1.800 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Unklar ist, wie viele der neuen Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden aufgetreten waren und wie viele erst mit mehreren Tagen Verspätung registriert wurden.

Die Metropole Mumbai meldete einen starken Anstieg der Todesfallzahl von 862 auf mehr als 3.100. Als Begründung nannten die Behörden einen nicht näher beschriebenen Berechnungsfehler.

Mehr als 350.000 Infektionen

Gemessen an der Zahl der Infektionsfälle steht Indien mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern inzwischen auf Platz vier der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder der Welt. Landesweit haben sich nach offiziellen Angaben bereits mehr als 350.000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Viele Experten halten die offiziellen Angaben jedoch für zu niedrig und fordern mehr Tests.

Besonders schwer betroffen sind die Millionenstädte. Für den Großraum der ostindischen Metropole Chennai ordneten die Behörden wegen des anhaltenden Anstiegs bei den Infektionsfällen eine neue strikte Ausgangssperre an. Von Freitag bis zum Monatsende müssen rund 15 Millionen Menschen wieder zu Hause bleiben.

Indien hatte Ende März eine landesweite Ausgangssperre verhängt. Angesichts der schweren Wirtschaftskrise im Land hob Premierminister Narendra Modi jedoch Anfang des Monats einen Großteil der Beschränkungen wieder auf, obwohl ein Abflauen der Infektionskurve nicht absehbar war.