Studie gibt Österreich Bestnoten für Krisenbewältigung

Eine Studie der britischen Forschungsgruppe Economist Intelligence Unit (EIU) hat die Reaktionen der Regierungen von 21 OECD-Staaten angesichts der Herausforderungen durch das Virus SARS-CoV-2 in einem Ranking verglichen. Österreich nimmt im EIU-Index den zweiten Platz hinter Neuseeland ein.

Ausschlaggebend für das Abschneiden der Länder waren die Zahl der Tests, die durch das Coronavirus bedingten Todesfälle sowie die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung bei Nicht-Covid-19-Fällen, wobei dieser Faktor auf der Studie „Elective surgery during the SARS CoV-2 pandemic“ der britischen Universität Birmingham im „British Journal of Surgery“ („BJS“) basiert.

Demgegenüber standen drei Risikofaktoren: der demografische Anteil Älterer, Fettleibigkeit in der Bevölkerung aufgrund von WHO-Daten sowie die inzwischen stark reduzierte Anzahl internationaler Ankünfte von Reisenden.

Gleichauf mit Deutschland

„Die Regierungen von Australien, Österreich, Dänemark, Deutschland, Island, Israel, Neuseeland und Norwegen verzeichnen die höchsten Punktezahlen in unserem Index“, lautete das Fazit der EIU. Österreich lag mit 3,56 Punkten ex aequo mit Deutschland auf dem zweiten Platz, nur Neuseeland schnitt mit 3,67 besser ab.

Österreich erhielt bei zwei der drei Kategorien die Höchstnote – nur bei der Gesundheitsversorgung gab es einen Punkt Abzug – und hatte im Gegenzug bei den Risikofaktoren Alter und Internationalität relativ große Herausforderungen zu bewältigen, was in Summe eine Bestnote brachte.

Grafik zu Coronavirus-Maßnahmen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Economist

USA im Mittelfeld

Schlechte Bewertungen gab es hingegen für Belgien (2,11) mit der geringsten Punktezahl sowie für Italien, Spanien und Großbritannien (jeweils 2,22). Die USA kamen mit einer Note von 3,11 im Mittelfeld zu liegen. Zwar sind die USA bezüglich der absoluten Zahl der Todes- und Infektionsfälle das am schwersten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Bezogen auf die relative Zahl der Toten pro Million Einwohner sieht das Bild anders aus.

Ein ähnlich durchschnittliches Ergebnis wie die USA erzielten Frankreich und Chile. Das Ergebnis von Chile wurde von der EIU als Beweis gesehen, dass ein verhältnismäßig ärmerer Staat durchaus besser mit den Herausforderungen der Pandemie zurechtkommen kann als einige besser gestellte Volkswirtschaften innerhalb der OECD.