„Sea-Watch 3“ in sizilianischen Hafen eingelaufen

Das Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ mit 211 Geflüchteten an Bord ist im sizilianischen Porto Empedocle eingelaufen. „Nach wackeliger Überfahrt liegt die #SeaWatch3 endlich im Hafen von Porto Empedocle“, twitterte die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch gestern. Nach einer medizinischen Untersuchung würden die Menschen an Bord auf eine Fähre gebracht, um dort in eine vorsorgliche Quarantäne im Hafen zu gehen. „Die Verteilung auf EU-Staaten muss unverzüglich nachfolgen.“

Die Menschen waren Sea-Watch zufolge zwischen Mittwoch und Freitag von drei verschiedenen Booten gerettet worden. Das Rettungsschiff war auf der Suche nach einem sicheren Hafen gewesen.

„Nicht sichere Häfen“ wegen Pandemie

Italien und Malta hatten sich in der Coronavirus-Pandemie zu nicht sicheren Häfen erklärt. Zuletzt waren Rettungsschiffe mit Geflüchteten erst nach längeren Verhandlungen und nach einer Quarantäne auf Schiffen an Land gelassen worden.

Trotz Pandemie brechen Menschen von Libyen in Richtung Europa auf. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass die Menschen auch mit Hilfe der EU zurück ins Bürgerkriegsland Libyen gebracht werden, wo ihnen schwerste Misshandlungen drohen.

Ende Juni vor einem Jahr war die „Sea-Watch 3“ mit der Kapitänin Carola Rackete ohne Erlaubnis mit Dutzenden Geflüchteten an Bord in den Hafen von Lampedusa gefahren. Der Streit mit dem damaligen rechten Innenminister Matteo Salvini machte international Schlagzeilen.

Sea Watch meldete Schiffbruch vor Tripolis

In den Gewässern vor Tripolis sank unterdessen ein Boot mit Geflüchteten. Der Schiffbruch ereignete sich Samstag Vormittag, die Zahl der Todesopfer sei noch unklar, meldete die deutsche Hilfsorganisation Sea Watch am Sonntag per Twitter.

„Kein europäisches Schiff ist in Sicht. Nur Frontex-Flugzeuge beobachten und koordinieren die Rückführung von Migranten durch die libysche Küstenwache“, kommentierte Sea Watch.