Weitere Maßnahmen nach Ausbruch bei Tönnies erwartet

Nach dem CoV-Ausbruch beim deutschen Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück zeichnen sich weitere Schritte zur Eindämmung des Infektionsherdes ab. Fachleute des Robert-Koch-Instituts und andere Wissenschaftler sind im Kreis Gütersloh laut Behörden im Einsatz. „Deren Empfehlungen folgen weitere Maßnahmen“, teilte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU), heute über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, ohne dabei Details zu nennen.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte einen kurzen „Lock-down“ mit zahlreichen Tests in der Region. Er warnte vor einem freien Reiseverkehr der Menschen aus der Region Gütersloh. Im gesamten Kreis sind Schulen und Kindergärten vorsorglich geschlossen, in der größten deutschen Fleischfabrik ruht der Betrieb. Nach 1.553 bestätigen Fällen (Stand Sonntag) unter der Tönnies-Belegschaft wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Quarantäne gestellt.

Die hohe Zahl der Infizierten hat im Kreis Gütersloh eine Kennziffer für die Pandemiebekämpfung deutlich nach oben getrieben. Die Sieben-Tages-Inzidenz zu den Neuinfektionen ist dort auf den Wert von 263,7 gestiegen. Er zeigt an, wie viele Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner gemeldet wurden. Auch im benachbarten Kreis Warendorf geht der Wert nach oben.

Fleisch von Tönnies auch in Tirol verkauft

In Tirol bezogen die Supermarktkette MPreis und Handl Tyrol Fleisch vom deutschen Großkonzern und verarbeiteten es weiter. MPreis stellte den Verkauf mittlerweile ein.

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