Abrüstungsgespräche: USA erhöhen Druck auf China

Einen Tag nach den Verhandlungen mit Russland zur Rettung des letzten großen atomaren Abrüstungsvertrags „New Start“ hat US-Chefverhandler Marshall Billingslea erneut China zu Verhandlungen aufgerufen. Die Gespräche mit Russland sollten vorerst auf Arbeitsgruppenebene in Wien fortgeführt werden. Er stellte auch ein nächstes Treffen der Chefverhandler in der Bundeshauptstadt in Aussicht.

„Wir werden sie weiterhin einladen“, so der US-Sondergesandte für Rüstungskontrolle mit Blick auf Peking. China habe eine Verpflichtung, sich den Abrüstungsgesprächen zwischen den USA und Russland anzuschließen. Gleichzeitig warnte Billingslea auch, das Programm Pekings für nukleare Aufrüstung sei „geheim, nicht transparent und wird nicht aufhören“.

Die USA hatten zuletzt immer wieder Druck auf Moskau ausgeübt, China an den Verhandlungstisch zu bringen. Peking hat sich jedoch bisher gegen trilaterale Gespräche gewehrt und argumentiert, dass es weit hinter Moskau und Washington liege, die zusammen mehr als 90 Prozent der weltweiten Atomwaffen besitzen. Konkret verfügt SIPRI zufolge Russland über 6.375 nukleare Sprengköpfe, die USA über 5.800 und China über 320.

Russland sprach sich laut Billingslea für ein multilaterales Format unter Einbeziehung der europäischen Atomwaffenmächte Großbritannien und Frankreich aus. Das schloss auch der US-Chefverhandler nicht aus.