Fiat rechnet mit hohen Verlusten auf Italiens Automarkt

Fiat Chrysler (FCA) rechnet für heuer mit einem Rückgang von 35 Prozent auf dem italienischen Automarkt. Das berichtete der für das Europageschäft zuständige Topmanager Pietro Gorlier in einer Fragestunde vor dem Senat heute in Rom. Der Manager sprach sich für Steueranreize für Hybridautos zur Modernisierung des italienischen Fahrzeugbestands aus.

Gorlier forderte zudem Steueranreize für Lieferanten im Stadtbereich, die ihre Nutzfahrzeuge modernisierten. Damit könnten umweltschädliche Emissionen in den italienischen Städten reduziert werden.

Kredit in Höhe von 6,3 Mrd. Euro

Fiat Chrysler hat indes vom italienischen Wirtschaftsministerium grünes Licht für einen milliardenschweren Staatskredit zur Abfederung der Auswirkungen der Coronavirus-Krise erhalten. Bei Verstößen gegen die Auflagen droht dem Unternehmen der Zeitung zufolge eine Millionenstrafe.

Der US-italienische Autokonzern soll einen Kredit in Höhe von 6,3 Mrd. Euro bekommen. Laut der Vereinbarung muss Fiat Chrysler 5,2 Mrd. Euro davon in neue und bestehende Projekte investieren sowie bis zu 1,2 Mrd. Euro in seine ausländischen Zulieferer. Der Kredit wird zu 80 Prozent von Italiens größter Bank Intesa San Paolo und zu 20 Prozent vom Kreditversicherer SACE zur Verfügung gestellt werden.

Fiat Chrysler beschäftigt in Italien fast 55.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Der Antrag des US-italienischen Autobauers auf einen italienischen Staatskredit war auf Kritik gestoßen, weil die Muttergesellschaft ihren Sitz in Amsterdam hat.