Ebola-Epidemie im Osten der DR Kongo „beendet“

Die Demokratische Republik (DR) Kongo hat die Ebola-Epidemie im Osten des Landes offiziell für überwunden erklärt. Der Ebola-Ausbruch sei „der längste, komplexeste und tödlichste“ in der 60-jährigen Geschichte des zentralafrikanischen Landes gewesen, sagte Gesundheitsminister Eteni Longondo heute. Die Viruserkrankung war im April 2018 im Osten des Landes ausgebrochen, mehr als 2.200 Menschen starben. Nur die Ebola-Epidemie in Westafrika von 2013 bis 2016 hat mit über 11.000 Toten mehr Opfer gefordert.

Die Epidemie im Osten der DR Kongo stand bereits im April kurz vor ihrem Ende, bis erneut ein Fall auftrat. Nun hat es in der Region aber seit 42 Tagen, der doppelten Inkubationszeit, keine neuen Erkrankungen mehr gegeben. Am 1. Juni wurden dann aber neue Fälle in der Provinz Equateur im Nordwesten des Landes registriert. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden dort bisher 24 Infektions- und 13 Todesfälle verzeichnet.

„Hochkomplexer“ Kampf

Die Epidemie im Osten des Landes, der zehnten im Kongo insgesamt, war wegen der Nähe zu den Nachbarländern Ruanda und Uganda von der WHO zu einem internationalen Gesundheitsnotfall erklärt worden. Am schlimmsten betroffen war die Provinz Nordkivu, die von Konflikten mit Rebellenmilizen und ethnischer Gewalt geprägt ist. Die „chronische Unsicherheit“ habe den Kampf gegen die Epidemie „hochkomplex“ gemacht, sagte Longondo.

Krankenpfleger desinfizieren sich in einer Ebola-Station in Katwa
Reuters/Zohra Bensemra

Das Ebola-Virus war erstmals 1976 im Norden der DR Kongo registriert worden und ist nach einem dortigen Fluss benannt. Die Betroffenen leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie in an inneren Blutungen und schließlich Organversagen.

Das krisengeschüttelte Land kämpft neben Ebola auch gegen das neuartige Coronavirus. Inzwischen registrierten die Behörden rund 6.400 Coronavirus-Infektionen und 142 Todesfälle.