Trump nennt Denkmalstürmer „Terroristen“

US-Präsident Donald Trump hat den Sturz von Statuen bei den Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA in Zusammenhang mit Terrorismus gebracht. Trump drohte Demonstranten, die versuchten, Statuen historischer Figuren in den USA zu Fall zu bringen, im Sender Fox News mit schwerwiegenden Konsequenzen.

„Jede Nacht werden wir härter und härter vorgehen“, sagte Trump. „Und irgendwann wird es Vergeltung geben.“ Diese Demonstranten seien Vandalen und Anstifter – in Wahrheit seien sie aber „in gewisser Weise Terroristen“.

Bei einigen Demonstrationen waren Statuen historischer Persönlichkeiten beschädigt worden, die in Verbindung mit Rassismus gebracht werden. In Washington waren Demonstranten am Montagabend bei dem Versuch gescheitert, eine Statue des siebenten Präsidenten Andrew Jackson zu stürzen.

Trump wirft schwarzem Aktivisten „Verrat“ vor

Trump griff einen schwarzen Aktivisten nach dessen Äußerungen zur Gewalt bei den Protesten infolge des Todes von George Floyd scharf an. Trump schrieb gestern auf Twitter: „Das ist Verrat, Verhetzung, Aufruhr!“ Der New Yorker Präsident der „Black Lives Matter“-Bewegung, Hawk Newsome, hatte zuvor im Sender Fox News gesagt, weder billige noch verurteile er Ausschreitungen.

Er verwies darauf, dass er gesagt habe: „Wenn dieses Land uns nicht gibt, was wir wollen, dann werden wir das System niederbrennen und es ersetzen.“ Es sei Auslegungssache, ob er das im übertragenen oder im wörtlichen Sinn meine.

USA „auf Gewalt aufgebaut“

Newsome sagte, die USA seien auf Gewalt aufgebaut. „Was war die Amerikanische Revolution, was ist unsere Diplomatie auf der ganzen Welt?“, fragte er. „Wir gehen rein und sprengen Länder in die Luft, und wir ersetzen ihre Anführer durch Anführer, die uns gefallen. Es ist also für jeden Amerikaner extrem heuchlerisch, uns der Gewalt zu bezichtigen.“

Der Afroamerikaner Floyd war am 25. Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis getötet worden. Sein Tod führte zu wochenlangen Protesten, bei denen sich Millionen Menschen mit der Bewegung „Black Lives Matter“ (Dt. etwa: „Schwarze Leben zählen“) solidarisierten. Besonders zu Beginn der Proteste wurden diese von Ausschreitungen und Plünderungen überschattet.