Leichte Übersterblichkeit verzeichnet

Das Coronavirus hat auf dem Höhepunkt seiner Ausbreitung in Österreich zu einer leichten Übersterblichkeit in der Altersgruppe ab 65 Jahren geführt. In den Kalenderwochen zwölf, 14, 15 und 16 lag die Zahl der Todesfälle etwas außerhalb der erwarteten Bandbreite, errechnete die Landesstatistik Wien (MA 23). „Österreich ist aber bisher gut durch die Krise gekommen“, sagte MA-23-Chef Klemens Himpele zur APA.

In der Kalenderwoche 15 (6. bis 12. April 2020) hatte es in Österreich 1.545 Todesfälle in der Altersgruppe 65 plus gegeben. Die erwartete Bandbreite wurde jedoch mit 1.272 bis 1.462 Toten errechnet, zeigen die Daten der Landesstatistik Wien.

Damit lag die Zahl der Todesfälle in der Altersgruppe ab 65 Jahren um 83 über dem Prognoseintervall. In einer Prozentzahl lässt sich die Übersterblichkeit in Österreich insgesamt nicht festmachen, sagte Himpele auf Nachfrage. Die Todeszahlen schwanken historisch in den einzelnen Kalenderwochen und Jahren „extrem stark“, erläuterte der Experte.

Übersterblichkeit auch in Kalenderwoche fünf

Auch in der Kalenderwoche fünf (27. Jänner bis 2. Februar) – also vor dem Bekanntwerden der ersten Covid-19-Fälle in Österreich – gab es nach den Daten der MA 23 eine leichte Übersterblichkeit in Österreich. „Ich nehme an, dass das die Grippe ist“, sagte Himpele. Bei der Übersterblichkeit rund um die Kalenderwoche 15 sei es jedenfalls „naheliegend“, dass diese auf das Coronavirus zurückzuführen ist, da das „die Hochphase von Covid-19“ in Österreich war, so der Experte.

Tirol und Steiermark ausschlaggebend

Die Entwicklung in Österreich ist vor allem auf die Zahlen in Tirol und der Steiermark, wo es Übersterblichkeit in mehreren Kalenderwochen gab, sowie auf Niederösterreich (Übersterblichkeit in KW 15) zurückzuführen. Es „ist wenig überraschend“, dass Tirol am stärksten betroffen war, sagte Himpele. Insgesamt sei aber „alles nicht dramatisch“.

In den anderen Bundesländern war die Entwicklung der wöchentlichen Todesfälle in der Altersgruppe ab 65 Jahren unauffällig. Bereits Mitte Mai hatte die MA 23 für Wien errechnet, dass es in der Bundeshauptstadt keine Übersterblichkeit während der Pandemie gab. Nun erhob die Landesstatistik die Daten für alle Bundesländer und verfeinerte die Prognosen unter Einbeziehung der Lebenserwartung.