Neonazis suchen in Ostdeutschland gezielt nach Immobilien

Der deutsche Verfassungsschutz warnt vor zunehmenden Immobilienkäufen durch rechtsextreme Gruppen in einzelnen deutschen Regionen. Neonazis und andere extreme Rechte suchten gezielt in Sachsen und anderen ostdeutschen Bundesländern vor allem im ländlichen Raum nach Grundstücken und Gebäuden.

Die Immobilien werden laut dem Rechtsextremismusexperten beim sächsischen Landesamt für Verfassungsschutz, Henry Krentz, für Szenestützpunkte und Schulungszentren genutzt. Nach Erkenntnissen des sächsischen Verfassungsschutzes seien im vergangenen Jahr in dem Bundesland 27 Gebäude im Besitz von rechtsextremen Gruppen gewesen nach 22 im Jahr davor.

Auch in einzelnen anderen Bundesländern Deutschlands zeige sich eine Zunahme rechtsextremer Immobilienkäufe, berichteten die Zeitungen der Funke-Gruppe. Sachsen-Anhalt gebe derzeit die Zahl von Gebäuden und Grundstücken in Hand von Neonazi-Gruppen mit 22 an, Anfang 2019 seien es laut einer Parlamentsanfrage noch neun gewesen.

Im Falle des erfolgreichen Erwerbs einer Immobilie ergebe sich „die Gefahr einer Verankerung von Rechtsextremisten in bestimmten Regionen“, erklärte auch das Bundesamt für Verfassungsschutz auf Nachfrage der Funke-Zeitungen.