Pubs öffnen wieder: Britische Regierung warnt vor Exzessen

Unmittelbar vor der Wiedereröffnung der Pubs an diesem Wochenende in Großbritannien hat die Regierung in London vor Exzessen gewarnt. „Man könnte hinter Gittern landen, wenn man das Gesetz bricht“, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock laut „Daily Mail“ (Samstag-Ausgabe). Betrunkene Randalierer am „Super-Samstag“ würden festgenommen. Die Britinnen und Briten könnten „heute auf jeden Fall“ in Lokale gehen, aber sie müssten vernünftig sein, warnte der Minister. Ab 19 Uhr (MESZ) darf das erste frischgezapfte Pint seit mehr als drei Monaten bestellt werden.

Gäste in Pubs müssen beim Betreten ihre Kontaktdaten hinterlassen. Menschenansammlungen an der Schank sind nicht erlaubt. Die Polizei hat die Zahl ihrer Einsatzkräfte stark erhöht. Premierminister Boris Johnson hatte seine Landsleute zuletzt aufgefordert, sich an die Regeln zu halten, um eine zweite Coronavirus-Welle zu vermeiden. Er betonte, dass „wir noch nicht über den Berg sind“, und fügte hinzu: „Lasst es uns nicht vermasseln.“

Lockerung kommt Kritikern zu früh

Hancock sagte: „Ich bin kein Spielverderber, aber das Virus kann immer noch töten. Ich will nicht, dass Bars und Kneipen wieder schließen müssen. Ich liebe es, in die Kneipe zu gehen und ein oder zwei Bier zu trinken.“ Er werde aber nicht davor zurückschrecken, Pubs und Restaurants wieder zu schließen, wenn das nötig sein würde.

Neben Pubs dürfen mit heute auch Restaurants, Hotels, Kinos, Museen und viele andere Einrichtungen wieder öffnen. Großbritannien ist das am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. Kritiker halten die umfangreichen Lockerungen der Maßnahmen in England für verfrüht. Jeder Landesteil bestimmt in Großbritannien seine eigenen Maßnahmen. Laut Johns-Hopkins-Universität sind in Großbritannien knapp 286.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 44.200 Infizierte starben.