Protest Tausender Motorradfahrer in München

Rund 10.000 Motorradfahrer haben in München gestern gegen mögliche Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen protestiert und für erhebliche Verkehrsstörungen gesorgt. Obwohl die Behörde die mit 8.000 Teilnehmern angekündigte Großdemonstration zuvor verboten hatte, waren seit der Früh Biker in die deutsche Millionenstadt geströmt.

Mit Hupkonzerten, Jubelrufen und lauter Musik machten sie auf sich aufmerksam. Ihr Ziel: der Mittlere Ring, eine der wichtigsten Verkehrsadern rund um die Innenstadt. Bei sonnigem Wetter säumten auch viele Zuschauer die Straßen und spendierten den Bikern Beifall, die mitunter recht gemächlich unterwegs waren.

„Das kann uns keiner verbieten“

Versammlungsrechtlich könne man den Bikern nichts vorwerfen, erklärte der Polizeisprecher. Das Ganze habe nicht den Charakter einer Kundgebung gehabt. „Fahren dürfen wir auf dem Mittleren Ring, das kann uns keiner verbieten“, sagte einer der Motorradfahrer, der aus dem Raum Erding kam.

Ruf nach zeitlich befristeten Fahrverboten

Ähnliche Aktionen gab es unter anderem in Schwerin, Hamburg, Wiesbaden, Düsseldorf und Dresden. Eine ursprünglich geplante zentrale Kundgebung auf der Theresienwiese hatten die Veranstalter wegen der vielen Auflagen abgesagt.

Anlass für die Protestfahrt waren vom Bundesrat geforderte zeitlich beschränkte Verkehrsverbote an Sonn- und Feiertagen aus Lärmschutzgründen. Damit soll der Motorradlärm etwa in beliebten Ausflugsgegenden reduziert werden.