Trump hält an großen Wahlkampfveranstaltungen fest

Trotz der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie in Teilen der USA hält Präsident Donald Trump an Großveranstaltungen für seinen Wahlkampf fest. Er werde am Samstag im Freien auf dem Flughafen des Ortes Portsmouth im nordöstlichen Bundesstaat New Hampshire vor Anhängern und Anhängerinnen sprechen, erklärte seine Kampagne gestern.

Alle Gäste müssen bei der Anmeldung einwilligen, dass sie „freiwillig alle Risiken“ übernehmen, die aus einer Coronavirus-Infektion resultieren könnten. Trumps Kampagne übernimmt dafür keine Haftung. Teilnehmer würden „stark ermuntert“, bereitgestellte Masken zu tragen, hieß es.

Kritik an erster Wahlkampfveranstaltung

Der Auftritt wird Trumps zweite große Wahlkampfveranstaltung seit der Zuspitzung der Coronavirus-Krise in den USA im März sein. Die erste Veranstaltung in einem geschlossenen Stadion im Bundesstaat Oklahoma vor rund zwei Wochen war eher missglückt: Im Stadion in Tulsa blieben Tausende Sitze leer, obwohl Trump erklärt hatte, dass sich rund eine Million Menschen kostenlose Tickets gesichert hätten.

Trump war heftig kritisiert worden, weil die Zahl der Neuinfektionen in dem südwestlichen Bundesstaat zu dem Zeitpunkt stark anstiegen. Die wenigsten Teilnehmer trugen bei der Veranstaltung Masken.

Starker Anstieg der Neuinfektionen

Experten und Expertinnen halten Großveranstaltungen in geschlossenen Räumlichkeiten für besonders gefährlich hinsichtlich einer möglichen Ansteckung. Dieser Kritik kommt Trump mit der neuen Open-Air-Veranstaltung zuvor. Zudem ist die Coronavirus-Lage in New Hampshire, einem Bundesstaat mit rund 1,35 Millionen Einwohnern, relativ entspannt. Dort wurden seit März nur rund 6.000 bestätigte Infektionen gezählt.

Die Demokraten werfen dem Republikaner Trump vor, im Kampf gegen die Pandemie aufgegeben zu haben. Derzeit nehmen die Neuinfektionen in den Bundesstaaten im Süden und im Westen des Landes stark zu, etwa in Florida, Texas, Arizona und Kalifornien. Die USA meldeten zuletzt an mehreren Tagen rund 50.000 Neuinfektionen pro Tag – mehr als je zuvor. Seit Beginn der Pandemie sind in den USA bereits rund 130.000 Menschen nach einer Infektion gestorben.