China beklagt US-Manöver im Südchinesischen Meer

China hat die Entsendung von zwei Flugzeugträgern der USA zu Manövern in das umstrittene Südchinesische Meer scharf kritisiert. Außenamtssprecher Zhao Lijian sprach heute vor der Presse in Peking von einer „Machtdemonstration mit Hintergedanken“. Es sei eine Provokation durch die USA und untergrabe Frieden und Stabilität in dem Seegebiet.

Auch fördere das Vorgehen die Militarisierung des Südchinesischen Meeres. Die chinesischen Manöver um die Paracel-Inseln hingegen seien nicht zu beanstanden, weil die Inselgruppe zu China gehöre, sagte der Sprecher. Obwohl die Inseln auch von Vietnam und Taiwan beansprucht werden, gab Zhao Lijian vor, dass es keinen Streit darum gäbe. Kritik der USA an Chinas Manövern „ignoriert völlig die Fakten“.

Gebietsansprüche in Den Haag zurückgewiesen

Washington hatte der Führung in Peking vorgeworfen, die Lage im Südchinesischen Meer mit seinen Übungen weiter zu destabilisieren. Das Seegebiet liegt zwischen China, Vietnam, Malaysia und den Philippinen. Peking beansprucht 80 Prozent des rohstoffreichen Meeres, durch das wichtige Schifffahrtsstraßen führen. Der Internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies 2016 die Gebietsansprüche zurück. China ignoriert das Urteil aber.

Die „USS Ronald Reagan“ und die „USS Nimitz“ hatten nach US-Medienberichten am Samstag in dem Meeresgebiet eine der größten Übungen seit Langem begonnen. Die Beziehungen zwischen China und den USA sind höchst angespannt. Die US-Regierung macht Peking schwere Vorwürfe wegen des Umgangs mit der Coronavirus-Pandemie. Es gibt auch zahlreiche andere Streitpunkte zwischen den größten Volkswirtschaften der Welt wie Handelsfragen und Pekings Umgang mit Hongkong.