FPÖ: „Unkrautbekämpfungsmittel“ gegen Zuwanderung

Angesichts schwacher Umfragen provoziert die FPÖ im Wiener Vorwahlkampf mit deftiger Rhetorik. In der „Tiroler Tageszeitung“ empfiehlt Generalsekretär Michael Schnedlitz seine Partei als „Unkrautbekämpfungsmittel“ gegen ungezügelte Zuwanderung. Seinen Parteichef Norbert Hofer lobt der FPÖ-Manager für den Sager, wonach der Koran gefährlicher als das Coronavirus sei. Damit habe Hofer „Ecken und Kanten gezeigt“.

Angesichts der Angriffe türkischer Nationalisten auf linke und kurdische Aktivisten in Wien-Favoriten forderte Schnedlitz Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zu einem härteren Vorgehen auf („Nicht Samt-, Kettenhandschuhe sind gefragt“) und meinte dann wörtlich: „Ein Unkrautbekämpfungsmittel, das das Problem bei der Wurzel – nämlich der ungezügelten Zuwanderung – packt, ist nötig.“

Dass die FPÖ vor der Wiener Landtagswahl im Oktober einen schweren Stand hat, gesteht Schnedlitz ein: „Hoch gewinnen werden wir das nimma.“ In bundesweiten Umfragen lag die FPÖ zuletzt an vierter Stelle zwischen zehn und 14 Prozent, in Wien noch schwächer.

NEOS sieht neuen Tiefpunkt

NEOS kritisierte die Aussage gestern als menschenverachtend. „Der brutale Kampf um das rechtsnationalistische Wählerpotenzial zwischen ÖVP und FPÖ führt zu einem neuen Tiefpunkt in der politischen Sprache“, sagte Generalsekretär Nick Donig und forderte eine Verurteilung durch alle Parteien.