Politikerinnen verurteilen sexistische Rendi-Wagner-Karikatur

Eine Karikatur der „Oberösterreichischen Nachrichten“ von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, die in Dessous aus einer Torte hüpft, hat Politikerinnen aller Couleurs auf den Plan gerufen.

Die Ministerinnen Elisabeth Köstinger, Susanne Raab (beide ÖVP), Alma Zadic und Leonore Gewessler (beide Grüne), die SPÖ-Bundesfrauen und andere verurteilten die Zeichnung als „unerträglich“, „grindigen Sexismus“ und als „Herabwürdigung von Politikerinnen“.

„Sexistische Herabwürdigung“

Die „Oberösterreichschen Nachrichten“, die die Karikatur am Dienstag abgebildet hatten, veröffentlichten heute einen Leserbrief von SPÖ-Bundesfrauenvorsitzender Gabriele Heinisch-Hosek und der designierten SPÖ-OÖ-Landesfrauenvorsitzenden Renate Heitz, in dem es unter anderem heißt: „Die sexistische Herabwürdigung von Frauen in ihrer Funktion können wir aber nicht akzeptieren – das ist einfach kein Witz und nicht zum Schmunzeln.“

Darunter druckte die Zeitung eine Anmerkung der Redaktion: „Wir bekennen uns zur künstlerischen Freiheit unserer Karikaturisten. Satire und Kunst sollten in ihrer Zuspitzung grundsätzlich großen Spielraum haben, und der reduziert sich, unabhängig vom oben genannten Beispiel, nicht allein auf Witz oder Schmunzeln. Sollten wir mit dem Abdruck dieser Karikatur die Gefühle von Frauen verletzt haben, so tut uns dies leid. Es lag weder in unserer Absicht noch in der unseres Karikaturisten.“

SPÖ-Chefin über „breite Solidarität“ erfreut

Rendi-Wagner selbst sagte im Ö1-Morgenjournal: „Was gar nicht geht, ist, wenn Frauen sexistisch diffamiert werden“, und „das haben die Verantwortlichen der Zeitung eingesehen und sie haben sich entschuldigt.“ Umso mehr habe sie „die breite Solidarität über alle Parteigrenzen hinweg“ gefreut. Aber, so die SPÖ-Chefin: „Da haben wir noch viel Arbeit vor uns.“

Ärger über Posting-Reaktion von SPÖ-Politiker

Oberösterreichs ÖVP-Frauen forderten indes heute den Rücktritt von SPÖ-Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer. Er hatte auf Twitter ein Posting gelikt, in dem die stellvertretende Landeshauptfrau Christine Haberlander (ÖVP) als „Gesundheitslandesrats-Dummerl“ bezeichnet worden war.

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