Unwetter in Japan: Tausende von Außenwelt abgeschnitten

Die Unwetter in Japan haben Tausende Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Wie die japanische Katastrophenschutzbehörde heute mitteilte, blockierten Überschwemmungen und Erdrutsche den Zugang zu mehr als 3.000 Haushalten, zumeist in der besonders schwer betroffenen Region Kumamoto im Südwesten des Landes.

Mindestens 58 Tote

Bisher kamen nach Angaben des japanischen Regierungssprechers Yoshihide Suga mindestens 58 Menschen durch die Unwetter ums Leben. Bei vier weiteren Todesfällen werde ein Zusammenhang mit den Unwettern geprüft. Suga sprach zudem von 17 Vermissten und rund einem Dutzend Verletzten.

Folgen der Unwetter in Japan
APA/AFP/Charly Triballeau

Die heftigen Regenfälle hatten am Samstag im Südwesten des Landes eingesetzt und seitdem eine Schneise der Zerstörung durch große Gebiete geschlagen. Der Regen werde voraussichtlich noch mindestens bis Sonntag anhalten, warnte die japanische Meteorologiebehörde JMA. Sie rief zu „extremer Wachsamkeit“ wegen der Gefahr von Erdrutschen und Überschwemmungen auf.

Für die Häuser von mehr als 350.000 Menschen in den Katastrophengebieten ordnete die JMA eine Evakuierung an. Allerdings ist die Anordnung nicht rechtlich verbindlich, und die meisten Betroffenen blieben lieber in ihren Häusern, statt sich in Notunterkünfte zu begeben. Dabei spielte womöglich auch die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus eine Rolle.