Moskau lockert Maskenpflicht

Trotz nach wie vor vieler neuer Coronavirus-Neuinfektionen hat die russische Hauptstadt Moskau die Maskenpflicht gelockert. Ab heute sei der Mund-Nasen-Schutz im Freien freiwillig, teilte die Stadtverwaltung mit. Bereits vor diesem weiteren Schritt der Lockerung der Anti-Virus-Beschränkungen waren nur wenige auf den Straßen und Plätzen in Europas größter Metropole mit dem Schutz zu sehen. Vorgeschrieben ist er aber noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und etwa beim Einkaufen.

In Russland kommen jeden Tag noch mehr als 6.000 Neuinfektionen hinzu. Mit Stand heute gibt es mittlerweile landesweit rund 733.700 Coronavirus-Fälle. Mehr als 11.400 Patienten und Patientinnen starben mit dem Virus. Eine halbe Million Menschen galten als genesen. Kreml-Chef Wladimir Putin sagte der Agentur Interfax zufolge, die Sterblichkeitsrate sei „um ein Vielfaches niedriger“ als in vielen europäischen Ländern. Es gab immer wieder Zweifel an der Glaubwürdigkeit der russischen Statistik.

Moskau am stärksten betroffen

Die Hauptstadt Moskau ist mit Abstand am schwersten von der Epidemie betroffen. 230.000 Erkrankungen wurden bisher offiziell erfasst. Die Behörden lassen derzeit mit Massentests untersuchen, wie viele Menschen das Virus bereits hatten. Jüngsten Angaben zufolge wurden bei jedem Fünften Antikörper gegen Coronavirus festgestellt.

Sie können einen Hinweis darauf geben, dass der Betreffende bereits mit dem Virus infiziert wurde und wahrscheinlich zumindest für einige Zeit immun dagegen ist. Doch nicht alle Tests sind genau.

Derzeit laufen in Russland – wie in vielen anderen Ländern auch – klinische Tests eines selbst entwickelten Impfstoffs gegen das Virus an Soldaten. Verschiedene Medien berichteten unter Berufung auf das Verteidigungsministerium, dieser Wirkstoff habe bei allen eine Immunität gegen das Coronavirus erzeugt – ohne negative Nebenwirkungen.