Mehrere Länder nehmen Lockerungen zurück

Wegen rasch ansteigender Neuinfektionen macht Kalifornien, der bevölkerungsreichste US-Staat, viele Lockerungen seiner Coronavirus-Auflagen wieder rückgängig. Bars und Kinos müssen schließen, Restaurants dürfen in geschlossenen Räumen keine Gäste mehr bewirten, wie Gouverneur Gavin Newsom gestern erklärte.

Zudem müssten in 30 Bezirken, darunter Los Angeles, auch Fitnessstudios, Kirchen und Einkaufszentren ihren Betrieb einstellen, sofern dieser in geschlossenen Räumen stattfinde, hieß es weiter.

Der riesige Schulbezirk Los Angeles kündigte an, dass die Schüler und Schülerinnen wegen der anhaltenden Pandemie in dem am 18. August beginnenden Schuljahr bis auf Weiteres nur online lernen können. „Die Gesundheit und Sicherheit aller in der Schulgemeinschaft ist nichts, wo wir Kompromisse eingehen können“, hieß es. US-Präsident Donald Trumps Regierung übt Druck auf US-Staaten und Kommunen aus, Schulen mit dem neuen Schuljahr wieder normal zu öffnen.

Neue Ausgangssperre in Tanger

Die marokkanischen Behörden verhängten angesichts neuer Infektionsherde eine erneute Ausgangssperre für die Hafenstadt Tanger. In einer Stellungnahme des Innenministeriums hieß es, „Einwohner dürfen ihre Häuser nur verlassen, wenn es absolut notwendig ist“. Öffentliche Verkehrsmittel stehen nun still, Cafes und öffentliche Einrichtungen wurden wieder geschlossen. Auch in anderen marokkanischen Städten kam es zum erneuten „Lock-down“ – unter anderem in Safi, einer Stadt mit circa 300.000 Einwohnern an der Atlantikküste, nach einem CoV-Ausbruch in einer Fischkonservenfabrik.

Erneut Beschränkungen in Hongkong

Nach einem Wiederanstieg der Infektionen führte auch Hongkong erneut Beschränkungen ein. Wie die Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam mitteilte, werden öffentliche Versammlungen von mehr als vier Menschen verboten. Geschäfte müssen teilweise schließen, und Restaurants dürfen zwischen 18.00 und 5.00 Uhr nur noch Essen zum Mitnehmen anbieten.

Bars, Nachtclubs, Schönheitssalons, Fitnessstudios und Karaokebars dürfen gar nicht öffnen. Gesichtsmasken sind nun Pflicht im öffentlichen Personennahverkehr, Zuwiderhandlungen werden mit bis zu 570 Euro bestraft. Lam erklärte, die Maßnahmen in sieben Tagen überprüfen zu wollen.

Sorgen vor unerkannter Ausbreitung

Die Finanzmetropole gehörte wegen der Nähe zu Festlandchina zu den ersten Regionen mit Coronavirus-Fällen, bekam die Ausbreitung des neuartigen Erregers aber durch strenge Maßnahmen zügig in den Griff. Bisher wurden etwas mehr als 1.400 Infektionen bestätigt, acht Menschen starben. Zwei Monate lang waren keine Übertragungen mehr nachgewiesen worden.

In den vergangenen zwei Wochen wurden jedoch im Zusammenhang mit einem Hotspot 180 neue Fälle entdeckt. Die Behörden fürchten, dass sich das Virus unerkannt unter den 7,5 Millionen Einwohnern Hongkongs ausbreitet.