Umweltschützer warnen vor ungezügeltem Wasserkraftausbau

Eine Allianz aus 40 Umweltschutzorganisationen sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft warnt vor einem „ungezügelten“ Ausbau der Wasserkraft auf Kosten der Allgemeinheit, wie es in einer Pressemitteilung von heute heißt.

Die Initiative von WWF Österreich und Umweltdachverband fordert in einem Appell an Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) für das geplanten Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) wirksame Naturschutzkriterien, „damit keine neuen Kraftwerke in Schutzgebieten sowie an den letzten intakten Flussstrecken subventioniert werden“.

Ziel der Regierung: 100 Prozent Ökostrom bis 2030

Mit dem geplanten EAG wird die Ökostromförderung neu geregelt. Die Regierung hat das Ziel, dass bis 2030 bilanziell übers Jahr gerechnet 100 Prozent der Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen kommen. Dafür müssten weitere rund 27 Terawattstunden (TWh) aus erneuerbaren Energien dazukommen. Davon wird bei Fotovoltaik in Zubau von elf TWh angestrebt, bei Wind sind zehn TWh vorgesehen, bei Wasserkraft fünf TWh und bei Biomasse eine TWh.

Österreich habe einen viel zu hohen Energieverbrauch, so WWF-Programmleiterin Hanna Simons. Es reiche daher nicht aus, nur auf Ausbau zu setzen, es müsste stattdessen enorm Energie gespart und das Steuersystem komplett ökologisiert werden, um die Abhängigkeit von Öl und Gas stark zu verringern.

Anstatt auch noch die letzten freien Fließgewässer zuzupflastern, müsse das Fördersystem grundlegend reformiert und auf Modernisierung und Effizienzsteigerung bestehender Kraftwerke gesetzt werden, so Umweltdachverband-Präsident Franz Maier.