Britische Forscher warnen vor neuer „Welle“

Renommierte britische Wissenschafterinnen und Wissenschaftler warnen vor einer zweiten Coronavirus-Welle mit bis zu 120.000 Todesfällen in Großbritannien. Demnach könnte der Höhepunkt im kommenden Jänner und Februar erreicht werden. An der Studie waren 37 Forscherinnen und Forscher beteiligt, darunter der medizinische Regierungsberater Patrick Vallance.

Die Forscher der britischen Akademie der medizinischen Wissenschaften legten verschiedene Szenarien vor und nannten die prognostizierten 120.000 Todesfälle ein fundiertes „Worst-Case-Szenario“. „Das Risiko kann verringert werden, wenn wir sofort handeln“, teilte die Gruppe in ihrer Studie mit.

Sie warnen unter anderem vor einem Zusammentreffen mit einer Grippewelle und vor einem höheren Infektionsrisiko im Winter, weil sich die Menschen dann mehr in geschlossenen Räumen aufhalten. Dadurch könnte ein zweiter Ausbruch zwischen kommendem September und Juni 2021 deutlich schlimmer ausfallen als der erste, betonen die Forscherinnen und Forscher.

Bisher fast 45.000 Tote

Bisher sind nach Angaben des britischen Gesundheitsministeriums knapp 45.000 Menschen landesweit während der ersten Welle gestorben. Es wird aber mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet. Großbritannien ist das am schlimmsten von der Coronavirus-Krise betroffene Land in Europa.

Zum Schutz vor dem Virus müssen künftig in Supermärkten und anderen Geschäften in England Gesichtsmasken getragen werden. Die neue Regelung soll nach Angaben eines Regierungssprechers ab 24. Juli gelten. Wer dagegen verstößt, muss mit einer Geldstrafe rechnen.

Für Kinder unter elf Jahren gilt die Maskenpflicht nicht. Die Ärzteorganisation British Medical Association und Oppositionspolitiker nannten die Maßnahme „längst überfällig“. Jeder Landesteil in Großbritannien legt seine eigenen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie fest.