UNO: Pandemie stürzt in Lateinamerika 45 Millionen in Armut

Die Coronavirus-Pandemie könnte in Lateinamerika und der Karibik im laufenden Jahr weitere 45,4 Millionen Menschen in die Armut stürzen. Damit gäbe es in der Region 230,9 Millionen Arme, teilte die UNO-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) bei der Vorstellung des aktualisierten Sonderberichts zur Coronavirus-Krise heute mit.

Demnach würden Ende des Jahres 37,3 Prozent der Menschen in der Region in Armut leben, 15,5 Prozent sogar in extremer Armut. Die Arbeitslosigkeit dürfte laut der Prognose um 5,4 Prozentpunkte auf 13,5 Prozent steigen. In der ganzen Region rechnet CEPAL für 2020 mit einem Rückgang der Wirtschaftskraft um 9,1 Prozent. Damit dürfte das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Lateinamerika und der Karibik Ende des Jahres in etwa auf dem Niveau von 2010 liegen.

Für Brasilien prognostizieren die Vereinten Nationen ein Minus von 9,2 Prozent, für Mexiko von neun Prozent und für Argentinien von 10,5 Prozent. Das einzige Land der Region, in dem die Wirtschaft im laufenden Jahr überhaupt wachsen dürfte, ist Guayana: Wegen der Entdeckung großer Ölvorkommen rechnet CEPAL mit einem Plus von 44,3 Prozent.