Höchstwert bei Neuinfektionen in den USA

Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in den USA hat einen weiteren Rekordwert erreicht: Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität von gestern 67.632 neue Ansteckungsfälle registriert. Die Zahl der Coronavirus-Toten sei um 795 auf mehr als 137.200 gestiegen. Erst am Samstag hatten die USA mit mehr als 66.500 Fällen einen Höchststand bei den täglich festgestellten Neuinfektionen verzeichnet.

In den USA breitet sich das neuartige Virus seit einigen Wochen wieder verstärkt aus. Betroffen sind vor allem Bundesstaaten im Süden und Westen. Insgesamt liegt die Zahl der erfassten Infektionsfälle im Land den Angaben der Johns-Hopkins-Universität zufolge inzwischen bei 3,49 Millionen.

Fauci fordert „Reset“

Der Seuchenexperte und US-Regierungsberater Anthony Fauci forderte im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie in den USA einen Neuanfang. Es müsse „der Reset-Knopf gedrückt“ werden, sagte Fauci in einem gestern veröffentlichten Interview des Magazins „The Atlantic“ zur Frage, was besser gemacht werden könne. „Ich meine damit nicht, dass alle einen ‚Lock-down‘ vollziehen.“ Man müsse vielmehr „eine Auszeit nehmen“ und dafür sorgen, dass alle an einem Strang ziehen.

Fauci sprach zudem von einem „etwas bizarren“ Versuch von einigen Mitarbeitern des Präsidialamts, ihn zu diskreditieren. „Ich glaube, wenn Sie mit vernünftigen Leuten im Weißen Haus reden, erkennen diese, dass es ein schwerwiegender Fehler von ihnen war, weil es nur auf sie zurückfällt“, erklärte er. „Und ich glaube nicht, dass das ihre Absicht war.“

Fauci berät nach eigenen Angaben Präsident Donald Trump inzwischen nicht mehr direkt, sondern über Vizepräsident Mike Pence. Es gebe dabei keinen Zweifel, dass dieser den Experten zuhöre, jeden Tag. Fauci ist der amerikanischen Bevölkerung durch frühere Pressekonferenzen der Regierung bekannt. Die Spannung zwischen ihm und dem Präsidenten haben zuletzt zugenommen.

150.000 Tote in Lateinamerika und Karibik

Die USA sind das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Das gilt sowohl für die Infektions- als auch die Totenzahlen. Zuletzt waren immer neue Höchstwerte bei den Ansteckungszahlen verzeichnet worden.

In Lateinamerika und der Karibik stieg die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit der Pandemie derweil auf mehr als 150.000. Nach einer AFP-Zählung verzeichnete die Region am Mittwoch offiziell 151.022 Todesopfer und 3,54 Millionen Infektionen. Damit steht die Region an zweiter Stelle hinter Europa, wo insgesamt 203.793 Menschen starben.

Am schwersten betroffen ist Brasilien mit mehr als 74.100 Coronavirus-Toten – das entspricht fast der Hälfte aller Opfer in Lateinamerika. Experten und Expertinnen glauben jedoch, dass sowohl die Zahl der Coronavirus-Toten wie auch der Infizierten in Lateinamerika in Wirklichkeit deutlich höher ist.