Afghanistan verurteilt Vorfall an Grenze zu Pakistan

Afghanistan hat einen militärischen Zwischenfall mit Toten und Verletzten an der Grenze zu Pakistan scharf verurteilt. Angriffe durch die pakistanische Armee seien inakzeptabel, hieß es in einer Mitteilung des afghanischen Außenministeriums gestern Abend. Pakistans Außenministerium und Streitkräfte äußerten sich zunächst nicht.

Gestern waren afghanische Stellungen an der Grenze zu Pakistan nach Angaben aus Kabul mit Raketen beschossen worden. Afghanische Sicherheitskräfte in der östlichen Grenzprovinz Kunar erwiderten das Feuer. Sechs Zivilpersonen auf afghanischer Seite seien getötet, weitere sieben verletzt worden. Zwei Häuser wurden zudem beschädigt.

Die 2.430 Kilometer lange afghanisch-pakistanische Grenze entstand 1893 zwischen dem damaligen Britisch-Indien und dem Emirat Afghanistan. Gefechte zwischen den Nachbarstaaten entlang der als „Durand-Linie“ bekannten faktischen Grenze passieren selten, die Beziehungen gelten jedoch als angespannt. Die beiden Länder liegen im Streit darüber, ob die Grenze offiziell anerkannt ist.