Gespräche zwischen Serbien und Kosovo: Kritik von Vucic

Nach eineinhalb Jahren haben Serbien und der Kosovo gestern erstmals wieder direkte Gespräche unter EU-Vermittlung geführt. Der serbische Präsident Aleksandar Vucic warf dem kosovarischen Ministerpräsidenten Avdullah Hoti nach dem Treffen in Brüssel vor, unrealistische Forderungen zu stellen.

Er wolle die Streitigkeiten mit dem Kosovo beilegen, sagte Vucic. „Aber es ist offensichtlich, dass die Unterschiede in allen wichtigen und strategischen Fragen im Moment zu groß sind.“

Vucic kritisiert Hoti scharf

Der Kosovo hatte sich 2008 von Serbien losgesagt. Anders als die meisten EU-Länder erkennt Serbien die Unabhängigkeit bis heute nicht an. Die EU macht das aber zur Vorbedingung für einen Beitritt des Landes. Die von der EU vermittelten Gespräche für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Prishtina lagen seit Ende 2018 auf Eis.

Vucic warf Hoti nach dem Treffen vor, dieser sei nicht zum Reden nach Brüssel gekommen, sondern um Serbien zu „erpressen“. „Ist es angenehm, Hoti gegenüberzusitzen und dem Geschwafel zuzuhören, wonach sie die Opfer sind und wir die Bösen? Nein“, sagte Vucic. Der Kosovo wolle alles „über Nacht lösen und versuchen Serbien dazu zu bringen, alles zu akzeptieren, was sie wollen“.

Hoti zog hingegen ein positiveres Fazit: In Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung seien Fortschritte erzielt worden, erklärte er im Anschluss.