Schlägereien und Wasserbomben in Taiwans Parlament

Die Abgeordneten im Parlament in Taiwan haben ihre Streitigkeiten heute mit Fäusten und Wasserbomben ausgetragen: Ein Mandatsträger der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) wurde dabei gefilmt, wie er einem Parlamentarier der oppositionellen Kuomintang (KMT) einen Fausthieb verpasste. DDP-Abgeordnete trugen ihrerseits Regenmäntel und Schilde aus Karton, um sich vor Wasserbomben zu schützen, die aus den Reihen der KMT auf sie geschleudert wurden.

Ein Mandatsträger der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) verpasst im Parlament von Taiwan einem Parlamentarier der oppositionellen Kuomintang (KMT) einen Fausthieb
APA/AFP/Sam Yeh

Hintergrund des Streits war eine Abstimmung über die Besetzung der Leitung eines Kontrollorgans der Regierung mit der Menschenrechtlerin Chen Chu. Am Ende fand die Abstimmung trotz des Zwischenfalls statt, und der Posten wurde mit Chen besetzt.

Es war bereits der dritte Vorfall dieser Art innerhalb von zwei Wochen. Erst am Dienstag war ein KMT-Abgeordneter nach Auseinandersetzungen im Parlament mit Schnittverletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, mehrere weitere Abgeordnete wurden leicht verletzt.

Taiwans Vertreter muss Hongkong verlassen

Indessen wurde bekannt, dass der Vertreter Taiwans in Hongkong die chinesische Sonderverwaltungsregion wegen „unnötiger politischer Probleme“ verlassen musste. Wie taiwanische Medien berichteten, kehrte der amtierende Direktor des Wirtschafts- und Kulturbüros (Teco), Kao Ming-tsun, gestern nach Taipeh zurück.

Hongkongs Behörden hätten ihn aufgefordert, eine Erklärung zur Unterstützung der Pekinger Position zu unterzeichnen, dass Taiwan zur kommunistischen Volksrepublik China gehöre. Da er sich geweigert habe, sei ihm das Visum verweigert worden, wurde berichtet.