Prinzessin Beatrice und Edoardo Mapelli Mozzi
Reuters/Benoit Tessier
CoV und Andrew

Beatrices royale Hochzeit ohne Pomp

Die Queen-Enkelin Prinzessin Beatrice hat bei einer geheimen Feier in kleinstem Rahmen ihren Verlobten Edoardo Mapelli Mozzi geheiratet. Die Hochzeit war für Mai geplant gewesen, wurde aufgrund der Coronavirus-Pandemie aber verschoben und ging nun überraschend unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Bühne – wahrscheinlich nicht ganz ohne Hintergedanken.

Beatrice ist die ältere der beiden Töchter von Prinz Andrew und Sarah Ferguson und die neunte in der britischen Thronfolge. Ihre Eltern hatten 1986 geheiratet, schon 1992 zerbrach die Beziehung skandalträchtig, vier Jahre später wurde die Ehe geschieden. „Fergie“ galt danach zeitweise als Persona non grata bei den Windsors, doch viel schlimmer für das Image der Royal Family sollten später Verwicklungen von Prinz Andrew werden.

Befürchtet worden war, dass die Hochzeit von Beatrice von den Vorwürfen gegen ihren Vater überschattet werden könnte. Prinz Andrew steht seit Monaten wegen seiner Freundschaft mit dem inzwischen verstorbenen Multimillionär Jeffrey Epstein in der Kritik.

Prinzessin Beatrice und Edoardo Mapelli Mozzi
AP/Star Max
Beatrice und ihr Mann im Vorjahr

Andrew zog sich nach Epstein-Skandal zurück

Der einschlägig vorbestrafte US-Geschäftsmann soll über Jahre hinweg Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben. Er nahm sich vergangenen Sommer in einer Gefängniszelle in New York das Leben. Eines der Opfer wirft Andrew vor, er selbst habe sie mehrfach missbraucht. Andrew bestreitet das.

Doch ein BBC-Interview, in dem er sich reinwaschen wollte, wurde zum Bumerang. Er hat sich inzwischen von seinen offiziellen Aufgaben und auch aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Neue Brisanz erhielt die Causa durch die Festnahme von Ghislaine Maxwell Anfang Juli. Sie gilt als mutmaßliche Komplizin Epsteins – und gute Freundin Andrews. Kooperiert sie mit der Polizei und belastet Andrew, könnte das für ihn fatale Folgen haben.

Weniger als 30 Menschen bei Hochzeit

Andrew und Sarah Ferguson nahmen jedenfalls an der Hochzeit teil, ebenso wie Königin Elizabeth II. und ihr Mann Prinz Philip. Derzeit sind Hochzeiten in Großbritannien aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf maximal 30 Personen beschränkt. „Die Hochzeit fand in Übereinstimmung mit allen einschlägigen Richtlinien der Regierung statt", hieß es aus dem Buckingham-Palast. Bilder von der Feier wurden am Freitag keine veröffentlicht, Medien spekulierten, dass dies in den nächsten Tagen passieren werde.

Queen Elizabeth, Prinzessin Eugenie, Prinzessin Beatrice and Prinz Harry
Reuters/Yui Mok
Beatrice mit Schwester Eugenie sowie Prinz Harry und der Queen bei einer Feier im Frühjahr 2019

Beatrices jüngere Schwester Eugenie hatte eine weit rauschendere Feier bei ihrer Hochzeit gehabt. Sie heiratete vor zwei Jahren den Weinhändler Jack Brooksbank ebenfalls auf Schloss Windsor, allerdings mit 800 illustren Gästen und vor laufenden TV-Kameras.

Bei einer Hochzeit hat’s gefunkt

Genau bei dieser Gelegenheit soll es zwischen Beatrice und Mozzi gefunkt haben. Zwar kannten sich die beiden schon von Kindesbeinen an, waren zu diesem Zeitpunkt allerdings jeweils mehr oder weniger frisch getrennt. Beatrice hatte sich 2016 von ihrem Langzeitfreund Dave Clark getrennt. Mozzis Beziehung mit der US-Architektin Dara Huang ging 2018 in die Brüche, die beiden haben einen gemeinsamen Sohn namens Christopher, genannt Wolfie.

Prinz Andrew, Prinzession Eugenie und Prinzessin Beatrice
APA/AFP/Ben Stansall
2011 sorgte Beatrice bei der Hochzeit ihres Cousins Prinz William mit einem „Hut“ für Aufsehen: Brezel oder Klobrille?

Mozzi ist Immobilienentwickler und ließ unter anderem mit Aussagen aufhorchen, er wolle „unterschätzte“ Gegenden Londons aufwerten. Dazu zählte er auch Notting Hill, ohnehin schon Hotspot der Gentrifizierung der britischen Hauptstadt. Beatrice arbeitete zwar kurzzeitig in den USA, ist aber hauptberuflich Prinzessin, was sich im Engagement für eine Reihe von Wohltätigkeitsorganisationen und modischen Faux-Pas, vor allem bei Kopfbedeckungen, manifestiert.