233 Mio. Euro: Europol hob Geldfälscherbande aus

Europäische Ermittler haben eine der bisher größten Geldfälscherbanden ausgehoben. Es sei der wohl größte Schlag gegen ein Fälschernetz seit der Bargeldeinführung des Euro 2002, teilte Europol heute in Den Haag mit. Die Bande hatte den Angaben zufolge mehr als drei Millionen Banknoten im Wert von 233 Millionen Euro hergestellt und in Umlauf gebracht.

„Das ist ein Viertel aller gefälschten Euro-Geldscheine, die seit der Einführung des Euro in Umlauf gebracht und entdeckt wurden“, teilte die europäische Polizeibehörde mit. In Italien wurden 44 Menschen festgenommen. An der Aktion waren Ermittler in Italien, Belgien und Frankreich beteiligt. In Italien wurden nach Angaben von Europol 50 Wohnungen beschlagnahmt, acht Geschäftshäuser, zwei Bauernhöfe, Autos, Boote und 22 Bankkonten.

Ermittlungen begannen vor drei Jahren

Die Ermittlungen hatten im Oktober 2017 begonnen, als im süditalienischen Kampanien, der Region um Neapel, gefälschte 50-Euro-Scheine aufgetaucht waren. Die Spurensicherung habe ergeben, dass sie technisch perfekt hergestellt worden seien, darunter auch alle Hauptsicherheitskennzeichen. Im Februar 2018 waren in Neapel bei einem Einsatz der Polizei gefälschte Banknoten im Wert von 41 Millionen Euro entdeckt worden.

Der Chef der Bande ist nach Angaben von Europol seit mehr als 20 Jahren in Geldfälschungen verstrickt und verfügte über ein ausgeklügeltes Netz zur Verbreitung der gefälschten Noten auf dem europäischen Markt. Ermittler stellten auch Verbindungen zur italienischen Mafia fest.