Bewaffneter im Schwarzwald nach tagelanger Suche gefasst

Jener 31-Jährige, der in Deutschland vier Polizisten mit einer Schusswaffe bedroht und ihnen die Pistolen abgenommen hat, ist gefasst. Das teilte die Polizei heute mit. Nach dem Mann war nach dem Vorfall in Oppenau im Schwarzwald (Baden-Württemberg) seit Sonntag gesucht worden. Der Mann sei festgenommen worden, hieß es weiter. Dabei seien vier Schusswaffen sichergestellt worden.

Der vorbestrafte Mann ohne festen Wohnsitz hatte bei einer Kontrolle in einer illegal von ihm genutzten Gartenhütte vier Polizisten bedroht und sie gezwungen, ihre Dienstpistolen abzulegen. Anschließend flüchtete er mit den Waffen in den Wald, in dem er sich gut auskennt. Die Polizei suchte mit Hunderten Einsatzkräften, Hubschraubern mit Wärmebildkameras und Spezialkräften.

Einsatzkräfte im Wald bei Oppenau, Deutschland
APA/dpa/Sven Kohls

Jugendstrafe wegen Volksverhetzung

Oberstaatsanwalt Herwig Schäfer hatte den 31-Jährigen zwei Tage nach dessen Flucht als „Waldläufer“ bezeichnet. Er gilt den Ermittlern zufolge als Waffennarr, hatte im Herbst seine Wohnung verloren und war seitdem ohne festen Wohnsitz. In der Gartenhütte habe sich der Mann widerrechtlich häuslich eingerichtet – daher habe der Besitzer die Polizei gerufen.

Die Staatsanwaltschaft gab an, dass der Mann als Jugendlicher unter anderem wegen Volksverhetzung verurteilt worden war. Die Jugendstrafe von acht Monaten mit Bewährung wurde nach einer Phase ohne weitere Vorkommnisse erlassen. Später gab es keine Ermittlungen wegen politisch motivierter Straftaten mehr. Zudem sei eine rechtsradikale Gesinnung zum Ausdruck gekommen, unter anderem durch die Verwendung von Hakenkreuzen und SS-Symbolen sowie durch judenfeindliche Äußerungen.