Satellitenbilder zeigen gefluteten Nil-Staudamm

Zuletzt hat Äthiopien in Sachen Nil-Staudamm Fakten geschaffen – erstmals wurde der größte Stausee Afrikas mit Wasser aufgefüllt. Jetzt gibt es auch erste Satellitenbilder, die das Ausmaß der gigantischen Anlage zeigen. Der athiopische Wasserminister Seleshi Bekele sprach von 4,9 Milliarden Kubikmeter Wasser.

Jahrelanger Streit

Der Große Renaissance-Staudamm wird in Äthiopien auf dem Blauen Nil erbaut und sorgt seit Jahren für Streit zwischen Äthiopien, Ägypten und dem Sudan. Addis Abeba will mit der 4,6 Milliarden Dollar teuren Talsperre den für die wirtschaftliche Entwicklung benötigten Strom erzeugen.

Ägypten, das mehr als 90 Prozent seines Wasserbedarfs aus dem Fluss deckt, befürchtet aber, dass künftig zu wenig Wasser den Nil herabfließen wird. Die Staaten ringen um ein Abkommen, wie der Stausee zu füllen und der Staudamm zu betreiben ist. Ägypten wollte eigentlich vor dem ersten Füllen eine Einigung erzielen.

Satelitenaufnahme des Nil-Staudamm.
APA/AFP/Handout

„Wichtige gemeinsame Verständigung erzielt“

Die Staats- und Regierungschefs der drei Staaten hatten sich am Dienstag in einer Videokonferenz unter Aufsicht der Afrikanischen Union getroffen. Dabei hätten die Länder eine „wichtige gemeinsame Verständigung erzielt, die den Weg für eine bahnbrechende Einigung ebnet“, teilte das Büro des äthiopischen Regierungschefs Abiy Ahmed danach mit. Man werde weitere technische Diskussionen führen, hieß es.