Hagia Sophia: Feierlichkeiten begonnen

In Istanbul haben die Feierlichkeiten zur Wiedereröffnung der Hagia Sophia als Moschee begonnen. Zahlreiche Gläubige versammelten sich heute vor dem ehemaligen Museum vor dem ersten muslimischen Freitagsgebets seit der Umwandlung.

Auch im Inneren der Moschee waren Gläubige versammelt, wie Fernsehbilder zeigten. Das Freitagsgebet soll zu Mittag beginnen. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wollte daran teilnehmen.

Gläubige warten vor der Hagia Sophia in Istanbul
AP/Yasin Akgul

Einige hatten in Zelten vor der Moschee übernachtet. Behörden forderten die Gläubigen auf, Masken zu tragen und auf den Mindestabstand zu achten. Journalistinnen und Journalisten berichteten am Vormittag von riesigen Menschentrauben, die dicht an dicht stehen würden. Viele Straßen wurden bereits am Vorabend für den Verkehr gesperrt. Insgesamt sollen mehr als 20.000 Polizisten im Einsatz sein.

Status als Museum annulliert

Vor zwei Wochen hatte das oberste Verwaltungsgericht der Türkei den bisherigen Status der Hagia Sophia als Museum annulliert. Erdogan ordnete daraufhin die Nutzung als Moschee an.

Die Hagia Sophia (Heilige Weisheit) wurde im 6. Jahrhundert nach Chr. als byzantinische Kathedrale erbaut und war rund ein Jahrtausend lang die größte Kirche der Christenheit. Nach der Eroberung Konstantinopels (heute Istanbul) durch die muslimischen Osmanen wurde sie in eine Moschee umgewandelt.

Auf Anordnung des säkularen türkischen Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk wurde das Gebäude 1934 zum Museum. Die Hagia Sophia beherbergt auch einige wertvolle christliche Mosaike, die laut vorherigen Ankündigungen während der islamischen Gebete verhüllt werden sollen.