Zehn Jahre Loveparade-Unglück

Der 21 Toten und der vielen hundert Verletzten des Loveparade-Unglücks vor genau zehn Jahren ist gestern in Duisburg gedacht worden. „Auch zehn Jahre später bleibt das Geschehene unbegreiflich. Es macht sprachlos und traurig“, sagte Oberbürgermeister Sören Link (SPD) am Jahrestag bei einer Gedenkveranstaltung in der Nähe des Unglücksortes.

Eine dicht gedrängte Menge junger Menschen in und vor einem Tunnel auf der Loveparade 2010 in Duisburg
APA/AFP/Erik Wiffers

Die Menschen waren am 24. Juli 2010 in einem Gedränge am einzigen Zu- und Abgang zum Veranstaltungsgelände umgekommen. Mehrere hundert wurden verletzt. Einige leiden noch heute unter den Folgen.

Erster Jahrestag nach Prozesseinstellung

An der Gedenkfeier nahmen zahlreiche Angehörige der Todesopfer und Menschen, die damals verletzt wurden, teil. Die Duisburger Sängerin Marie Wegener (19), die 2018 die Show „Deutschland sucht den Superstar“ gewonnen hatte, sang mehrere berührende Lieder. Nach der Feier legten viele der rund 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine Rose an die Gedenkstätte.

Eine Frau mit Schutzmaske stellt am Unglücksort der Loveparade 2010 in Duisburg eine Kerze auf
APA/AFP/Ina Fassbender

Es war der erste Jahrestag nach der endgültigen Einstellung des Strafprozesses Anfang Mai dieses Jahres. Die meisten Angehörigen der Todesopfer aus dem Ausland konnten wegen der Coronavirus-Pandemie diesmal nicht kommen.

Zur Unglückszeit hatten sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit Angehörige für eine Andacht an der Gedenkstätte getroffen, die am Unglücksort errichtet wurde. Zur Unglückszeit erinnerten 21 Glockenschläge an die Toten und ein weiterer Schlag an die vielen Verletzten und Traumatisierten.

Die Tragödie ist in Nordrhein-Westfalen unvergessen. Vor einem Monat hatte der Landtag weitere Hilfen für Opfer und Hinterbliebene beschlossen.