Honduranische Ex-First-Lady frei

Nach fast zweieinhalb Jahren Haft ist die frühere Präsidentengattin von Honduras, Rosa Elena Bonilla, freigelassen worden. „Mir ist Ungerechtigkeit widerfahren, ich bin ein Opfer des Systems geworden“, sagte die 53-Jährige am Donnerstag vor Journalisten und Journalistinnen, nachdem sie ein Gefängnis in einem Vorort der Hauptstadt Tegucigalpa verlassen hatte.

Die ehemalige honduranische First-Lady Rosa Elena Bonilla winkt beim Verlassen des Gefängnisses
APA/AFP/Orlando Sierra

Bonilla war vergangenen September zu 58 Jahren Haft verurteilt worden. Sie war schuldig gesprochen worden, während der Amtszeit ihres Ehemannes Porfirio Lobo zwölf Millionen Lempira (rund 410.000 Euro) aus dem Budget für soziale Projekte des Büros der First Lady auf ein persönliches Konto überwiesen zu haben. Lobo war von 2010 bis 2014 Präsident des mittelamerikanischen Landes.

Im März hob der Oberste Gerichtshof von Honduras das Urteil wegen Verfahrensfehlern auf und ordnete einen neuen Prozess an. Dieser steht noch aus. Am Donnerstag entschied schließlich ein Gericht, dass Bonilla nicht länger in Untersuchungshaft bleiben müsse, da diese nur für bis zu zwei Jahre vorgesehen sei. Bonillas persönlicher Sekretär, der eine 48-jährige Haftstrafe erhalten hatte, soll ebenfalls ein neues Verfahren bekommen.