Bericht: USA erhöhen Druck wegen Nord Stream 2

Die USA erhöhen laut einem Zeitungsbericht den Druck auf deutsche und europäische Firmen, die am Bau der Ostsee-Pipeline „Nord Stream 2“ beteiligt sind. US-Vertreter hätten in den vergangenen Tagen per Videokonferenz Gespräche mit Auftragnehmern des Projekts geführt, um sie auf „die weitreichenden Konsequenzen einer weiteren Mitarbeit an dem Projekt hinzuweisen“, berichtete die „Welt am Sonntag“.

Dabei hätten sich die Firmenvertreter teilweise bis zu zwölf Vertretern der US-Regierung gegenübergesehen. Diese hätten „in freundlichem Ton sehr deutlich gemacht, dass sie die Fertigstellung der Pipeline verhindern wollen“, zitierte die Zeitung einen Beobachter der Gespräche: „Ich glaube, dass die Drohung sehr, sehr ernsthaft ist.“

Pompeo mit Sanktionsdrohung

US-Außenminister Mike Pompeo hatte vergangene Woche verkündet, die umstrittene Ostsee-Pipeline, die Gas von Russland nach Deutschland transportieren soll, falle fortan unter ein Gesetz, das Strafmaßnahmen unter anderem gegen Unternehmen ermöglicht, die Geschäfte mit Russland oder Staaten wie dem Iran und Nordkorea machen.

Die deutsche Bundesregierung erklärte daraufhin, sie lehne extraterritoriale Sanktionen ab, da diese „völkerrechtswidrig“ seien. Die deutsche Wirtschaft verurteilte die Drohungen als „unfassbaren Tiefpunkt in den transatlantischen Beziehungen“.