Öcalan-Anwälte ziehen vor Menschenrechtsgericht

Die Anwälte des in der Türkei inhaftierten Anführers der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan, haben wegen fehlenden Zugangs zu ihrem Mandanten nach eigenen Angaben Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eingelegt. Mit der Coronavirus-Pandemie seien die Kontaktmöglichkeiten zu dem Anführer der PKK noch schlechter geworden, teilte das Anwaltsbüro heute mit.

Vor türkischen Gerichten seien die Anwälte mit ihren Anträgen mehrfach gescheitert, hieß es in dem Schreiben, das die Anwälte auch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichten. Man sorge sich auch um die Gesundheit des 72-Jährigen.

Öcalan ist wegen Hochverrats, Mordes und Bildung einer terroristischen Vereinigung seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali in der Türkei inhaftiert. Er saß lange in Einzelhaft. Erst seit Mai 2019 durfte er seine Anwälte wieder sehen, die jahrelang Besuchsverbot hatten.

Der EGMR gehört zum Europarat. Gemeinsam kümmern sie sich um den Schutz und die Umsetzung der Menschenrechte in 47 Staaten. Der EGMR ist kein Gericht der Europäischen Union.