IS-Großangriff in Afghanistan dauert an

Mehr als 14 Stunden nach einem Großangriff von Dschihadisten auf ein Gefängnis im Osten Afghanistans dauern die Gefechte der Angreifer mit Sicherheitskräften weiter an. Mindestens 20 Menschen, darunter Zivilisten und Sicherheitskräfte, seien bei der Attacke getötet und 43 weitere verletzt worden, sagten örtliche Behördenvertreter.

Afghanische Soldaten
APA/AFP/Noorullah Shirzada

Die Angreifer zündeten gestern Abend zunächst eine Autobombe und stürmten dann die zentrale Haftanstalt in Jalalabad, der Hauptstadt der Provinz Nangarhar. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu der Attacke.

Teile der Haftanstalt von Angreifern besetzt

Rund 700 Gefangene, die nach dem Angriff aus dem Gefängnis ausbrachen, seien von Spezialkräften wieder festgenommen worden. Die Angreifer hätten Teile der Haftanstalt unter ihrer Kontrolle. Am Samstag hatte Afghanistans Inlandsgeheimdienst den Tod des hochrangigen IS-Anführers Assadullah Orokzai verkündet, der von Spezialkräften in Nangarhars Provinzhauptstadt Jalalabad getötet worden sei.

Die Taliban hatten bereits kurz nach Beginn der Attacke jede Verantwortung für den Angriff von sich gewiesen. Sie hatten für das islamische Opferfest eine landesweite dreitägige Feuerpause verkündet.