USA kündigen hochrangigen Besuch in Taiwan an

Die USA haben ihren höchstrangigen Besuch in Taiwan seit langer Zeit angekündigt. Wie das Handelsbüro der US-Regierung in Taipeh heute mitteilte, wird Gesundheitsminister Alex Azar an der Spitze einer Delegation nach Taiwan reisen. Sein Besuch dürfte die bereits stark angespannten Beziehungen zwischen den USA und China weiter belasten.

Das US-Handelsbüro bezeichnete Azars geplante Reise als den „höchstrangigen“ Besuch in Taiwan seit 1979. Vor 41 Jahren hatten die USA die offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan gekappt und Peking als einzige Regierung Chinas anerkannt.

Allerdings hatte es auch in den vergangenen Jahrzehnten Besuche von US-Kabinettsmitgliedern in Taiwan gegeben. Diese waren jedoch selten: 2014 etwa reiste der Chef der Umweltbehörde EPA nach Taiwan, im Jahr 2000 der Verkehrsminister.

Peking betrachtet die südlich des chinesischen Festlands gelegene Insel als abtrünnige Provinz, die wieder mit der Volksrepublik vereinigt werden soll – notfalls mit militärischer Gewalt. Taiwan hatte sich 1949 von China abgespalten.

Regierung in Taipeh bestätigt Pläne

Die Regierung in Taipeh bestätigte Azars geplanten Besuch. Azar werde den taiwanesischen Gesundheits- und den Außenminister treffen. Seine Visite belege „die solide Basis des gegenseitigen Vertrauens“ zwischen Washington und Taipeh, so das Außenministerium.

Inoffiziell haben die USA und Taiwan in den vergangenen Jahrzehnten stets freundschaftliche Kontakte unterhalten. Unter Präsident Donald Trump näherten sich Washington und Taipeh weiter an.

Dagegen haben sich die Beziehungen zwischen Washington und Peking unter Trump dramatisch verschlechtert. Neben den fortdauernden Handelskonflikten zählen unter anderem der Umgang mit der Coronavirus-Pandemie und die massiven chinesischen Eingriffe in die Autonomierechte der Sonderverwaltungszone Hongkong zu den Streitthemen.