Strand in Nerja, Spanien
Getty Images/MomentRF/Manuel Hurtado
Ab Montag

Reisewarnung für spanisches Festland

Wer diesen Sommer noch einen Urlaub in Spanien geplant hat, sollte seine Pläne womöglich überdenken. Aufgrund der „epidemiologischen Entwicklungen“ im Zusammenhang mit dem Coronavirus wird die österreichische Regierung ab Montag eine partielle Reisewarnung für Spanien aussprechen.

Die Reisewarnung tritt laut Außenministerium am Montag um 0.00 Uhr in Kraft und gilt für das spanische Festland. Damit sind auf der Iberischen Halbinsel alle spanischen Provinzen betroffen. Keine Reisewarnung wurde vorerst für die Balearischen Inseln (u. a. Mallorca, Menorca und Ibiza) sowie die Kanarischen Inseln (u. a. Teneriffa, Fuerteventura und Gran Canaria) ausgesprochen.

Das Außenamt in Wien wies überdies darauf hin, dass Spanien dadurch auch zu jenen Ländern zählen wird, für die „bei der Rückkehr nach Österreich ein negativer Test auf SARS-CoV-2 vorgelegt werden muss“. Das gelte auch für „Reisende, die sich momentan auf dem spanischen Festland aufhalten oder durch das spanische Festland zurückreisen“. Die Einreiseverordnung des Gesundheitsministeriums werde entsprechend angepasst.

Anders als im benachbarten Deutschland müssen zurückkehrende österreichische Urlauber solche Tests aber selbst bezahlen. Deutschland bietet schon seit der Vorwoche an Grenzen und auf Flughäfen kostenlose und freiwillige Tests für Rückreisende an. Ab diesem Samstag gilt in Deutschland eine Testpflicht für alle jene Personen, die aus Risikogebieten zurückkehren.

Auch andere Länder warnen Reisende

Spanien zählt in Europa zu den am stärksten von der Coronavirus-Krise betroffenen Ländern. Laut Johns-Hopkins-Universität wurden bisher knapp 306.000 Coronavirus-Fälle bestätigt, fast 28.500 Personen sind mit oder an dem Virus gestorben. Nachdem die Zahl der Neuinfektionen zu Beginn des Sommers deutlich zurückgegangen waren, kämpfte das Land zuletzt wieder mit einem merklichen Anstieg.

Neben Österreich kündigte am Donnerstag auch Dänemark eine Reisewarnung für Spanien an. Angesichts steigender Infektionszahlen sollten nicht notwendige Reisen dorthin vermieden werden. Der Schritt werde ab Samstag wirksam.

Das deutsche Auswärtige Amt hatte bereits Ende Juli vor touristischen Reisen in drei Regionen Spaniens gewarnt. Betroffen von der formellen Reisewarnung sind Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava sowie die westlich davon im Landesinneren liegenden Regionen Aragon und Navarra, nicht aber Mallorca und auch nicht die Kanaren. Das britische Außenministerium hatte eine für das spanische Festland geltende Reisewarnung ebenfalls Ende Juli auch auf die Balearen und Kanaren ausgeweitet.

Reisewarnungen für 32 Staaten

Spanien ist ab Montag eines von vier EU-Ländern, für die Österreich die höchste Reisewarnstufe erlassen hat. Eine Reisewarnung galt bereits bisher für Portugal, Schweden, Rumänien und Bulgarien. Auch alle Staaten des Westbalkans und die Türkei sind vom Außenministerium mit Reisewarnungen belegt. Insgesamt gilt die höchste Warnstufe (inklusive Spanien) für 32 Staaten, darunter auch die USA. Außerdem gibt es eine partielle Reisewarnung für die chinesische Provinz Hubei. Weltweit gilt weiterhin zumindest der Reisehinweis der Stufe 4 („Hohes Sicherheitsrisiko“), von nicht unbedingt notwendigen Reisen wird abgeraten.

Eine Reisewarnung berechtigt zu einem kostenlosen Storno einer gebuchten Reise. Eine Reisewarnung ist aber kein Reiseverbot. Sollte allerdings eine Rückholaktion aus einer Region oder einem Land durchgeführt werden, wo es eine ausdrückliche Reisewarnung gibt, können die Reisenden an den Konsularkosten beteiligt werden.