Geiselnehmer in Le Havre ergab sich Polizei

Eine Geiselnahme in der nordfranzösischen Stadt Le Havre ist gestern Abend unblutig zu Ende gegangen. Nach stundenlangen Verhandlungen ergab sich der Geiselnehmer am späten Donnerstagabend der Polizei, teilten Augenzeugen und ein Vertreter der Polizeigewerkschaft mit.

Der 34-Jährige hatte sich in einem Bankgebäude verschanzt und sechs Menschen als Geiseln genommen. Im Laufe des Abends ließ er zuerst drei der Geiseln frei, danach nach einander auch noch die verbliebenen drei. Er konnte ohne Einsatz von Waffengewalt festgenommen werden.

Polizisten an einer Hausecke während einer Geiselnahme in einer Bank in Le Havre (Frankreich)
APA/AFP/Sameer Al-Doumy

Der mit einer Handfeuerwaffe bewaffnete Mann leide an einer „schweren psychiatrischen Erkrankung“ und habe sich „radikalisiert“, hieß es von der Polizei. Er befinde sich auf einer Liste von Personen, die Kontakte zu Islamisten haben, sagte der Chef der Polizeigewerkschaft SGP Unite, Yves Lefebvre.

Wie aus hohen Polizeikreisen verlautete, machte der Mann Aussagen zur Unterstützung von Palästinensern. Er habe auch ein Motorrad und Zugang zu Sozialen Netzwerken gefordert. Bürgermeister von Le Havre ist seit Kurzem der französische Ex-Premier Edouard Philippe.