Verunfalles Flugzeug
AP
Indien

Tote und Verletzte bei Bruchlandung

Eine Passagiermaschine ist am Freitag im Südwesten Indiens auf nasser Piste über die Landebahn hinausgeschlittert und in zwei Teile zerbrochen. Es gab Tote und Verletzte. An Bord befanden sich Rückkehrerinnen und Rückkehrer, die wegen der Coronavirus-Pandemie in anderen Ländern gestrandet waren.

Das Flugzeugunglück auf dem Flughafen Calicut in der Stadt Kozhikode kostete mindestens 17 Menschen das Leben. Die meisten Überlebenden seien verletzt worden, hieß es von den zuständigen Regionalbehörden in der Nacht auf Samstag.

Die Zahl der Toten könnte laut Behördenangaben noch auf 30 bis 40 steigen, da mehrere Überlebende schwer verletzt seien. Der Fernsehsender NDTV berichtete, dass der Pilot und der Kopilot unter den Toten seien. Die meisten Opfer hätten in den vorderen Reihen gesessen.

Einsatzkräfte an der Unfallstelle
APA/AFP/Favas Jalla
Das Flugzeug zerbrach in zwei Teile

Piste auf einem Hügel

Die Air-India-Express-Maschine IX-1344 aus Dubai mit 191 Menschen an Bord sei um 19.41 Uhr Ortszeit in Kozhikode im südindischen Bundesstaat Kerala angekommen, hieß es von der Zivilluftfahrtbehörde. Laut Flugtracking-Website FlightRadar24 flog die Maschine vor der Landung zunächst mehrere Kreise über dem Flughafen.

Bei der Landung sei das Flugzeug dann über die nasse Landebahn hinaus geschossen und rund zehn Meter den Abhang hinuntergefallen, schrieb der Zivilluftfahrtminister auf Twitter. Anschließend sei es in zwei Stücke gebrochen. Die Piste befindet sich auf einem Hügel. Pisten auf Hügeln seien besonders schwer anzufliegen, erklärten Luftfahrtexperten örtlichen Medien.

Landung bei starkem Regen

Immerhin sei das Flugzeug nicht in Flammen aufgegangen, hieß es von der Zivilluftfahrtbehörde. Damit ist wohl eine größere Tragödie verhindert worden. In der Region hatte es am Freitagabend stark geregnet. Auf dem Boden wurde die Maschine trotz Regens weiter mit Wasser bespritzt, wie Fernsehbilder zeigen.

Die Zivilluftfahrtbehörde kündigte eine Untersuchung des Unglücks an. Damit solle herausgefunden werden, ob der Regen das Schlittern des Flugzeugs verursacht habe oder ob die Bremsen nicht funktioniert hätten.

Rückholaktion von CoV-Gestrandeten

Der Flug war Teil eines Rückholprogramms von indischen Bürgerinnen und Bürgern, die wegen des Coronavirus im Ausland gestrandet waren. In der Golfregion arbeiten Millionen Inder, viele warteten lange, bis sie endlich nach Hause reisen konnten. In keiner anderen Region der Welt waren mehr Inder in dieser Zeit gestrandet.

Menschen mit Regenschirmen an der Unfallstelle
Reuters
Zum Unglückszeitpunkt herrschte schlechtes Wetter

Unter den 184 Passagieren seien auch zehn Kleinkinder, berichtete ein Sprecher der Zivilluftfahrtbehörde. Alle Verletzten seien in Krankenhäuser gebracht worden, sagte der Polizeimitarbeiter. Fernsehbilder zeigten unter anderem Verletzte, die in Krankenhäusern auf dem Boden lagen. Um Mitternacht in Indien – mehr als vier Stunden nach der Bruchlandung – teilte der Zivilluftfahrtminister mit, dass die Bergungsarbeiten abgeschlossen seien.

Indiens Premier Narendra Modi twitterte: „Meine Gedanken sind bei denen, die ihre Liebsten verloren haben. Mögen die Verletzten so schnell wie möglich genesen.“

Zurzeit ist in Indien Monsunzeit, die gewöhnlich von Juni bis September dauert. Während dieser Zeit gab es in Indien in der Vergangenheit schon mehrere Flugzeugunglücke. Es gibt während dieser Zeit auch immer wieder Überschwemmungen und Erdrutsche mit vielen Toten.