Mattersburg-Bank schon vor 20 Jahren faktisch pleite

Die Commerzialbank Mattersburg soll laut einer Aussage von Ex-Bankchef Martin Pucher vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) schon im Jahr 2000 faktisch pleite gewesen sein, berichtet das Nachrichtenmagazin „profil“ in seiner aktuellen Ausgabe. Anfangs kleinere Bilanzfälschungen sollen schließlich zu einem nicht mehr sanierbaren Selbstläufer geworden sein.

Pucher wurde laut „profil“ vor Kurzem von der WKStA einvernommen. Dabei soll er ausgesagt haben, bereits 1992 mit Bilanzfälschungen begonnen zu haben – sonst hätte man dem Ergebnisdruck nicht standhalten können. Eine Selbstbereicherung seines Mandanten habe Puchers Anwalt zuletzt vehement ausgeschlossen.

Arbeitsstiftung geplant

Als Folge des Skandals beklagen mehrere Gemeinden im Bezirk einen Schaden von insgesamt rund sechs Millionen Euro, sagte Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) in einem „Kurier“-Interview (Samstag-Ausgabe). Wie viel das Land davon abdecken müsse, hänge auch vom Erfolg der Amtshaftungsklage des Landes gegen die Republik und deren Kontrollorgane ab. Für die Commerzialbank-Mitarbeiter sowie für Arbeitnehmer, deren Firmen im Gefolge der Bankpleite zusperren müssten, plane man eine Arbeitsstiftung, so der Landeshauptmann. An Details werde noch gearbeitet.

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