Afghanische Ratsversammlung empfiehlt Taliban-Freilassung

Die große afghanische Ratsversammlung Loya Jirga hat heute der Freilassung von 400 Taliban zugestimmt. Das solle den Beginn von Friedensgesprächen und das Ende des Blutvergießens ermöglichen, begründete die Versammlung ihren Beschluss.

Im Februar hatten sich die USA und die Taliban auf ein Abkommen geeinigt, das den Abzug der US-Truppen ermöglichen soll. Dabei wurde vereinbart, dass als Voraussetzung für Gespräche zwischen den Islamisten und der von den USA unterstützten Regierung in Kabul etwa 5.000 Taliban-Kämpfer aus afghanischen Gefängnissen freigelassen werden sollen. Die Regierung hat alle bis auf etwa 400 Extremisten freigelassen, denen sie schwerste Verbrechen vorwirft. Nach Informationen westlicher Diplomaten sollen die Friedensgespräche demnächst in Doha beginnen.

Der afghanische Präsident Ashraf Ghani hatte die Versammlung in der Hauptstadt Kabul einberufen. Rund 3.200 Stammesälteste, geistliche und politische Anführer und kommunale Delegierte aus allen Provinzen des Landes am Hindukusch waren eingeladen.

Im Land ging der Konflikt zuletzt brutal weiter. Die Taliban hatten zwar seit ihrem im Februar unterzeichneten Abkommen mit den USA keine internationalen Soldaten mehr getötet, ihren Kampf gegen die afghanischen Streitkräfte aber noch verstärkt.

USA wollen Tausende Soldaten abziehen

Die USA wollen ihre Truppenstärke in Afghanistan bis Ende November indes auf unter 5.000 reduzieren. Das sagte Verteidigungsminister Mark Esper in einem Interview mit dem Sender Fox News.

Die USA haben momentan rund 8.600 Soldaten in dem Bürgerkriegsland. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt bereits gesagt, er wolle die Truppenstärke auf rund 4.000 drücken.