Kritik an Gratis-CoV-Tests in Deutschland wächst

Die Kritik an kostenlosen Coronavirus-Tests in Deutschland für Reisende aus Risikogebieten wächst. Aus Sicht von SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sollten Urlauber aus Risikogebieten Coronavirus-Pflichttests selbst zahlen. Innenstaatssekretär Günter Krings (CDU) schlägt die Einführung einer Anzeigepflicht vor geplanten Reisen in Risikogebiete vor.

Klingbeil hat nach eigenen Worten „ein Gerechtigkeitsproblem damit, dass man in Risikogebiete fährt und dann auch noch den Test vom Staat bezahlt bekommt“. Auf „Bild live“ sagte er zur Entscheidung des deutschen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU), wonach für die Kosten der Pflichttests die Allgemeinheit aufkommt: „Das ist noch nicht zu Ende diskutiert.“

Tschentscher sagte: „Ich halte es für sehr vertretbar, wenn es die bezahlen, die ganz bewusst diese Reisen in Risikogebiete machen. Man kann auch woanders Urlaub machen.“ Nach einer rechtzeitigen Ansage sollten in Zukunft Tests wie Flug und Flughafengebühr zu den Reisekosten zählen.

Für nach Deutschland Heimkehrende aus Risikogebieten gibt es derzeit zwei Möglichkeiten: Entweder sie lassen sich noch im Urlaubsland höchstens 48 Stunden vor der Abreise testen und legen einen Negativ-Nachweis in deutscher oder englischer Sprache vor. Tests im Ausland sind aber selbst zu zahlen. Oder sie lassen sich nach der Rückkehr in Deutschland testen, was bis zu drei Tage gratis möglich ist, etwa beim Hausarzt.