Maskenpause: Rendi-Wagner verärgert über Ablehnung

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat heute ihre Forderung nach einer Maskenpause in Berufen mit Maskenpflicht erneuert und dabei scharf auf die ablehnende Haltung von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) reagiert. „Frau Schramböck, haben Sie schon einmal acht Stunden lang bei über 30 Grad mit Maske gearbeitet?“, fragte die SPÖ-Vorsitzende in Richtung der Ministerin.

Das Vorgehen der Bundesregierung zur geforderten Maskenpause nannte Rendi-Wagner ein „unwürdiges Schauspiel“. Für die Parteichefin ist die Pause – alle zwei Stunden für 15 Minuten – „das Mindeste, was wir den Menschen, die auch in der Coronakrise tagtäglich für uns alle in den Supermärkten, im Tourismus oder in Postfilialen vollen Einsatz zeigen, zugestehen müssen“.

Schramböck hatte gestern auf Oe24.tv gesagt, sie verstehe die Bedenken von Wirtschaft und Handel. „Was ich sehe, ist, dass wir die Unternehmen nicht belasten dürfen in der jetzigen Zeit“, zeigte sich die Ministerin ablehnend gegenüber der Forderung von SPÖ und Gewerkschaft. Es sei eine „Unzeit“, das jetzt zu verlangen, so Schramböck. Dasselbe gelte auch für die Viertagewoche, erteilte sie gleich der nächsten Forderung eine Abfuhr. Ihr sei es in erster Linie wichtig, die Unternehmen in der jetzigen Zeit nicht noch mehr zu belasten, sagte Schramböck.

Rendi-Wagner sieht in der „reflexartigen Ablehnung der Bundesregierung“ hingegen eine „Verachtung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die unter schwierigen Umständen für uns alle ihren Dienst versehen“, teilte sie gegenüber der APA mit.

Handelsobmann ortet Systembruch in Sozialpartnerschaft

WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik warf indes der Gewerkschaft einen Systembruch in der Sozialpartnerschaft vor. „Ich verstehe nicht, warum ich das auf die parlamentarische Ebene heben muss. Ich schreibe das ein bisschen dem Sommerloch zu“, sagte Trefelik.

Solche Gespräche fänden sonst zwischen den Sozialpartnern statt, so Trefelik. Bereits gestern erteilten Arbeitgebervertreter, von Handelsverband bis Wirtschaftskammer, der Forderung eine Absage. „Die wenigsten Betriebe haben durchgehend Kundenfrequenz, sodass die Beschäftigten die Maske durchgehend tragen müssen“, so Trefelik. Vielleicht gebe es einzelne Firmen, wo das nicht möglich sei, aber mit einem guten Betriebsklima lasse sich das bewältigen.