IOM: 7.000 Menschen nach Libyen zurückgeführt

2020 sind fast 7.000 Migranten und Migrantinnen von der libyschen Küstenwache nach Libyen zurückgeführt worden. Das berichtete die Internationale Organisation für Migration (IOM). „Die meisten dieser Migranten landen in Gefangeneneinrichtungen, andere sind vermisst“, klagte die Organisation.

Die IOM forderte dringend eine europäische Initiative, um die Rückführung von Menschen nach Libyen zu stoppen. Allein in den Tagen zwischen dem 4. und dem 9. August seien 141 Migranten und Migrantinnen im Meer aufgegriffen und nach Libyen zurückgebracht worden.

80 Menschen trafen indes an Bord von fünf Booten auf Lampedusa ein. Dabei handelt es sich um ein Dutzend Libyer und um Tunesier. Gestern waren 44 Tunesier an Bord von vier Booten eingetroffen. Derzeit befinden sich 320 Menschen in dem „Hotspot“ der Insel.

Circa 15.000 Migranten und Migrantinnen sind seit Anfang 2020 nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen. Im Vergleichszeitraum 2019 waren es noch 4.165 gewesen, wie das Innenministerium in Rom mitteilte. Italien hat den Druck auf Tunesien für ein strengeres Vorgehen gegen die Schlepperei im Mittelmeer verschärft.