UNO warnt vor dauerhaften Folgen für junge Generation

Die Vereinten Nationen befürchten schwere und dauerhafte Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf junge Erwachsene. Die Pandemie verschlechtere die Karriereaussichten junger Menschen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren sowie die Bildungschancen von Studenten, heißt es in einem gestern veröffentlichten Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation ILO. Demnach sind junge Erwachsene überproportional stark von der Krise betroffen.

Kein Zugang zu Unterricht

Zugrunde liegt eine Studie mit mehr als 12.000 Teilnehmern im Alter von 18 bis 29 Jahren in 112 Ländern. Demnach sind die Auswirkungen der Pandemie besonders stark bei jungen Frauen, den jüngeren Jahrgängen in der untersuchten Altersgruppe sowie bei jungen Menschen in Ländern mit niedrigem Durchschnittseinkommen.

Sollten nicht rasch Gegenmaßnahmen ergriffen werden, drohten der Generation „ernste und lang anhaltende Auswirkungen der Pandemie“, warnte die ILO. 13 Prozent der Studienteilnehmer hatten demnach keinerlei Zugang mehr zu Unterricht oder Ausbildung. Mehr als 70 Prozent der Befragten sagten aus, die Schließung ihrer Bildungseinrichtungen habe für sie negative Auswirkungen.

Schwere psychische Folgen

Vor allem in ärmeren Ländern zeige sich die „digitale Kluft“, während das Lernen zunehmend ins Internet verlegt worden sei. Die ILO forderte bessere Möglichkeiten zum Onlinelernen und Lehrpläne, die auf ein virtuelles Publikum zugeschnitten seien.

Auch die psychischen Folgen der Krise sind laut der Studie gravierend. 17 Prozent der Befragten leiden demnach „wahrscheinlich“ unter Depressionen und Ängsten. Viele junge Leute hätten ein Gefühl der Unsicherheit und Angst, das sich auch auf ihre Ausbildung auswirke.