Streit um Erdgas im Mittelmeer dauert an

Im Streit zwischen der Türkei und Griechenland um Erdgas im Mittelmeer zeichnet sich weiter keine Lösung ab. In der Nacht bewegte sich das türkische Forschungsschiff „Oruc Reis“ weiterhin in einem Seegebiet, das Griechenland als eigene Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) versteht. Zahlreiche türkische und griechische Kriegsschiffe halten sich in der Region auf.

Türkisches Schiff Orcus Reis begleitet von Militärschiffen
Reuters/Turkish Defence Ministry

Mittelmeer-Anrainer Israel unterstützte die griechische Position. „Israel drückt seine volle Unterstützung und Solidarität mit Griechenland aus – in seinem Recht, Seezonen und seine AWZ abzugrenzen“, sagte das israelische Außenministerium heute.

Athen: Suche der Türkei illegal

Nachdem das türkische Forschungsschiff den östlichsten Zipfel des Gebietes erreichte, das Ankara für Forschungen freigegeben hatte, änderte es seinen Kurs um 180 Grad und fuhr heute Früh in nordöstlicher Richtung; parallel aber entgegengesetzt zum Kurs, den es am Vortag hatte. Die griechische Marine ging davon aus, dass die „Oruc Reis“ die Region systematisch absuche und mit Ultraschallwellen den Boden des Mittelmeeres erforsche.

Die Suche der Türkei ist aus Sicht Athens illegal, weil die Region zur Ausschließlichen Wirtschaftszone des EU-Landes gehöre. Auch die EU hat die türkischen Aktionen verurteilt und Ankara aufgefordert, sie einzustellen. Nach türkischer Lesart haben Inseln wie Kreta zwar Hoheitsgewässer, aber keine Ausschließliche Wirtschaftszone.